Samstag, 14. Februar 2009

17 und 4

Diesmal leider schlechte bis sehr schlechte Nachrichten. Denn wir haben nur noch 17 alte und 4 mehr oder weniger neue Affen in Maquisapa Alpa. Und diese Zahl ist schon leicht optimistisch, zumindest können wir uns nicht sicher sein. Die Klammeraffen Moi, Nanto, Tepa, Gima, Cononaca und Gawari sind alle nach wie vor hier und frei. Dazu haben wir dann ja noch die 4 neuen Klammeraffen Tapare und Nacu (die sich ja kurz ins AmaZoonoco verpisst hatten) Tawari und das männliche Jungtier, dessen Namen ich mir einfach nicht merken kann, im Käfig. IMG_6021Das macht schon mal 6 und 4. Bei den Wollaffen ist Paju seit zwei Wochen im Käfig. Angalika und Remigio sind nämlich für zwei Wochen mit Olivia und Douwe mit dem Kanu auf dem Rio Napo unterwegs gen Peru. NEID! Und Michael und Joëlle möchten die Entscheidung über seinen weiteren Verbleib nicht allein treffen. (7 und 4) Fehlen noch die 10 Wollaffen. Masha, Cedru, Gilberto, Capari, Pinsu, Milma, Uspa, Ita und Tulan begegnen uns noch täglich beim Füttern, oder im Wald bei den Beobachtungen. Macht aber erst 16 und 4. Erste schlechte Nachricht, Anny ist seit unserem Wochenende in Tena verschwunden. Michael ist sich allerdings sicher, dass er sie am Sonntag noch auf dem Käfig gesehen hätte. Sie scheint also kurz mal hier vorbeigeschaut zu haben, und ist dann weiter gezogen. Macht 17 und 4. Aber ein Affe fehlt noch, Olga. Und das ist die sehr schlechte Nachricht. Denn am Mittwoch nach unserer Rückkehr (4.2.09) habe ich ein Wollaffenskelett auf der Plantage gefunden. Leider konnten wir sie nicht eindeutig identifizieren, da die Geier schneller waren als wir und sogar den Chip mitgefressen zu haben scheinen. Es könnte demnach natürlich auch sein, dass es sich um Anny handelt. Allerdings glauben wir das nicht, da Olga immer mit der Gruppe war und Anny nicht. Und Michael Anny ja am IMG_5122Sonntag noch gesehen haben will.
Tolles Resumè also für meinen 27. Geburtstag. Paju ist seit zwei Wochen im Käfig, Anny ist verschwunden und Olga ist tot. R.I.P.
Ganz nüchtern betrachtet ist es auch für meine Arbeit Kacke, denn nun sind alle drei adulten Weibchen weg. Was natürlich für den Fortbestand der Gruppe schwierig ist. Denn bis Milma wirklich so weit ist, dauert es wohl noch ein Jahr und bei Uspa, Ita und Tulan noch länger.

Ansonsten sind die letzten zwei auch nicht so toll gelaufen. Es regnete fast jeden Tag von morgens bis mittags oder nachmittags, manchmal auch den ganzen Tag. So konnten wir also meist nur eine Datenaufnahme pro durchführen.
Durch den ganzen Regen waren die Hänge dann auch noch sehr matschig und rutschig, was die Verfolgung der Tiere sehr erschwerte. Zudem gehen die Affen jetzt auch mal in die andere Richtung auf Futtersuche. Was an sich ja auch ganz schön ist, da es die ganze Sache wieder interessanter macht. Allerdings müssen sie dafür den Rio Rodriguez überqueren, was für uns durch die ganzen Wassermassen sehr schwierig ist. Von wegen Trockenzeit, und so. Außerdem gibt es massenhaft Moskitos und anderes Getier. Mein Rücken ist komplett zerstochen, keine Ahnung wie die Viecher das geschafft haben. Dazu kommen noch Attacken von einem unsichtbaren Gegner. Passiert man eine bestimmte Stelle im Wald, wir konnten das Gebiet bisher nur grob eingrenzen, fängt es an unterschiedlichen Stellen des Körpers an zu brennen und zu jucken und das für ein paar Stunden. Dann wurde ich noch von Wespen oder Ameisen, oder was auch immer in dem sehr hübschen Nest an der Blattunterseite lebte, angegriffen. Und ich habe mich bei der Affenverfolgung, dank der glitschigen Anhänge dermaßen auf die Fresse gepackt, dass mein linker Oberschenkel jetzt eine kreisrunden, etwa 15 cm im Durchschnitt großen, IMG_6018blau-lila, fast schwarzen, harten, sogar beim Laufen schmerzenden Fleck aufweist. Zu guter Letzt hat auch noch Masha, eines der adulten Männchen, versucht mich anzugreifen. Allerdings hat er dabei geschrieen als hätte er Angst und hat sich sowieso recht unsicher Verhalten. Am nächsten Tag war er aber, zum Glück, wieder recht normal.
Am Donnerstag waren dann 5 Affen verschwunden. Ich habe sie an der Stelle gesucht, wo ich sie am Tag zuvor beobachtet hatte. Dort waren sie aber leider nicht. Sie blieben den ganzen Tag verschwunden, kamen auch nicht abends zurück. Scheiß Gefühl. Zum Glück haben wir sie aber am Freitagmorgen dann doch im Wald gefunden. Keine Ahnung, ob sie sich verlaufen hatten. Sie waren schon recht weit im Wald, aber nicht allzu weit vom Haus entfernt. Kann auch gut sein, dass wir ihre Rückkehr für die Nacht und den frühen Aufbruch einfach nicht mitbekommen haben. Allerdings wäre das auch komisch denn ein paar Tiere der Gruppe waren ja ach am Freitag noch m Käfig. Zum Schluss werden die Affen echt noch mal spannender.
Ebenfalls aufgrund des Regens, war unser Leitungswasser eine Tag lang braun-schwarz. Wir mussten also Flusswasser abkochen um Trinken und Essen zu können. Glücklicherweise war der Fluss an diesem Tag mal wieder niedrig und klar.

Auf dem Weg nach Tena hatte ich am Anfang fast den ganzen Bus für mich allein. Das habe ich noch nie gesehen. Normalerweise sind die Busse voll bis übervoll. Dafür ist er dann auch einfach mal für ca. 30 min an einem Kiosk stehen geblieben. In der prallen Sonne, natürlich mit laufendem Motor. Ich weiß nicht, was der Busfahrer dort gemacht hat, Mittag? Schien aber normal zu sein, da sich keiner von den anderen, mittlerweile 5 Fahrgästen, beschwerte,

Diese ganzen Negativerfahrungen der letzten zwei IMG_6004Wochen und der Regen, der mir aufs Gemüt schlägt, machen den Abschied von hier aus dem Wald, der Ruhe, von den Affen aber hoffentlich etwas leichter. Denn je näher der Tag der Abreise kommt, stelle ich mehr und mehr fest, wie wunderschön es hier doch ist. Und dass ich die Zeit hier zu wenig genutzt habe und nicht genug zu schätzen wusste.

Tja, morgen die letzte Busfahrt von Tena nach Maquisapa Alpa. Heute noch das letzte Mal in die Disko.

Keine zwei Wochen mehr und ich bin hier weg. Und nur noch drei Wochen und ich bin wieder zu Hause.

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