Das dicke Ende
Wir sind dann wirklich noch am Donnerstag nach Quito gefahren. Wir haben einfach irgendwann unsere Sachen zusammengepackt, und nach dem ich eine Anti-Durchfall-Pille genommen hatte, mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren.
Dort angekommen, kam ein Typ zum Taxifahrer, und fragte ihn, ob wir nach Quito wollen würden. Wir antworteten und er schnappe sich schon zwei unserer drei Rucksäcke von der Ladefläche des Pick-Ups und rannte damit weg. Auf den letzten Metern doch noch beklaut worden. Zumindest hatte ich die Angst, dass es auch so ein Versuch hätte sein können. Doch zum Glück habe ich ja vor der Abreise auf meine Mutter gehört, die meinte, dass es nachts doch sehr kalt werden kann im Dschungel und hatte so viele überflüssige Sachen, wie Pullover und dicke Socken dabei, dass zumindest meine Tasche für einen Fluchtversuch viel zu schwer gewesen wäre. Dann saßen wir also schon im Bus nach Quito, ohne vorher wirklich etwas gegessen zu haben. Aber ich hatte noch Kräcker, Zwieback und Cola als Reiseproviant. In Quito angekommen, sind wir erst mal wieder in das Hostel gegangen, in dem unser Aufenthalt in Ecuador begann.
Ist zwar teuer, aber wir wollten ja unsere ganzen Sachen dort lassen, und das kann man da machen, ohne Angst haben zu müssen. Am nächsten morgen sind wir schon so gegen halb acht aufgewacht, nur um uns von dem Mädchen an der Rezeption sagen zu lassen, dass es nur einen Bus um 7:00 Uhr morgens nach Montanita gäbe. Mona ist aber noch mal zur Busstation gelaufen und hat festgestellt, dass wir um 11:30 Uhr einen Bus nach Manta nehmen können. Manta ist furchtbar! Schlimmer als Tena. Wir mussten dort glücklicherweise nur für eine Nacht bleiben. Als wir abends zum Essen gegangen sind, haben uns die Leute angestarrt wie Aliens. Und in einer Straße sind die Leute links und rechts der Straße aufgestanden und haben uns hinterher gepfiffen. Das war so gruselig, dass wir unser entspanntes Lauftempo mal eben verdoppelt haben, um dieser Situation schneller zu entkommen. Für den Rückweg haben wir ein dann ein Taxi genommen.
Am nächsten Morgen um 9:00 Uhr ging es dann auch schon weiter nach Montanita.
Wieder ohne Essen. Ich hatte ja eh nach wie vor Probleme mit Magen und Darm, und Wasser haben wir noch laufen können. Unterwegs gab es dann auch 6 Mangos für einen Dollar. Das werde ich sehr vermissen.
In Montanita angekommen, sind wir Touris gleich erst mal von einem Typ durch die Stadt geführt worden, auf der Suche nach einem Hostel, in dem wir uns mit Monas Artesano-Freunden treffen wollten. Das war allerdings belegt. Also brachte uns der junge Mann zu vielen anderen Hostels, bis wir im El Tourista unsere Herberge für die nächsten drei Nächte gefunden hatten. Wir haben dann auch gleich schon Meike, die Freundin von Mona auf der Straße getroffen. Dann sind wir aber erst mal zum Strand und ich habe das erste Mal im Pazifik gebadet. Wunderschön. Blaues Wasser, weißer Sandstrand, Pelikane, für meinen Geschmack allerdings zu hohe Wellen, aber die Surfer lieben das.
Montanita sieht aus wie die große Freiheit 36 nur am Strand. Alles voller Bars und Touris. Aber viele Ecuadorianischen Wochenendetouristen.
Uns wurde vorher öfter gesagt: Montanita, Sex, Drugs and Rock`n Roll. Das haben wir jetzt nicht so arg mitbekommen. Wir haben es vorgezogen, mit den Artesano-Hippies am Strand zu feiern. Und das jede Nacht. Samstag war es langweilig, zu wenig Leute und die Musik war schlecht. Am Sonntag war die Musik besser, mehr Leute waren dort und es war eigentlich ganz lustig. Mona und ich haben uns aus der Hand lesen lassen. Von so einen Typ. Ich werde viele Projekte machen, einige davon werden Menschen helfen, ich werde nie ein feste Beziehung haben, aber trotzdem zwei Kinder bekommen. Das waren so die wichtigsten Geschichten. Ich bin gespannt. Aber so kam man wenigstens mal mit einigen Personen ins Gespräch. Denn die Leute in Montanita waren ganz schön schüchtern. Und wenn man vorher 4 Monate Tenaer Guides gewohnt war, waren sie sogar verdammt schüchtern. Aber eigentlich ganz angenehm. Am
Montagabend, waren wir dann schon wieder da. Da gab es ein Live-Band am Strand. Die haben zwar Reggae gespielt, aber nach Salsa und Reggaeton ist das auch schon fast gute Musik. Am Dienstag sind dann viele von den Artesaos abgefahren, oder haben einfach echt lange geschlafen, das die Stadt halbleer war, als wir gegen 13:00 Uhr das Hostel verließen um noch einmal Pescado frita für 1,50 Dollar essen zu gehen, uns von Meike und Manu zu verabschieden und die schwere Heimreise nach Quito anzutreten. Diesmal über Guayaquil. Oh man, ich hätte gerne noch ein paar Tage Strand und Hippies drangehängt. 
Montanita, ich denke, ich werde wiederkommen. Toller Abschluss, und ganz wichtig, dass wir von Ecuador noch mal etwas anderes gesehen haben als Tena.
Nach der Hitze Montanitas gehts nun zurück ins kalte Berlin.
Ich freu mich, aber ich hätte auch gut noch 1-2 Wochen mit den Hippies am Strand verbringen können.
Dort angekommen, kam ein Typ zum Taxifahrer, und fragte ihn, ob wir nach Quito wollen würden. Wir antworteten und er schnappe sich schon zwei unserer drei Rucksäcke von der Ladefläche des Pick-Ups und rannte damit weg. Auf den letzten Metern doch noch beklaut worden. Zumindest hatte ich die Angst, dass es auch so ein Versuch hätte sein können. Doch zum Glück habe ich ja vor der Abreise auf meine Mutter gehört, die meinte, dass es nachts doch sehr kalt werden kann im Dschungel und hatte so viele überflüssige Sachen, wie Pullover und dicke Socken dabei, dass zumindest meine Tasche für einen Fluchtversuch viel zu schwer gewesen wäre. Dann saßen wir also schon im Bus nach Quito, ohne vorher wirklich etwas gegessen zu haben. Aber ich hatte noch Kräcker, Zwieback und Cola als Reiseproviant. In Quito angekommen, sind wir erst mal wieder in das Hostel gegangen, in dem unser Aufenthalt in Ecuador begann.
Ist zwar teuer, aber wir wollten ja unsere ganzen Sachen dort lassen, und das kann man da machen, ohne Angst haben zu müssen. Am nächsten morgen sind wir schon so gegen halb acht aufgewacht, nur um uns von dem Mädchen an der Rezeption sagen zu lassen, dass es nur einen Bus um 7:00 Uhr morgens nach Montanita gäbe. Mona ist aber noch mal zur Busstation gelaufen und hat festgestellt, dass wir um 11:30 Uhr einen Bus nach Manta nehmen können. Manta ist furchtbar! Schlimmer als Tena. Wir mussten dort glücklicherweise nur für eine Nacht bleiben. Als wir abends zum Essen gegangen sind, haben uns die Leute angestarrt wie Aliens. Und in einer Straße sind die Leute links und rechts der Straße aufgestanden und haben uns hinterher gepfiffen. Das war so gruselig, dass wir unser entspanntes Lauftempo mal eben verdoppelt haben, um dieser Situation schneller zu entkommen. Für den Rückweg haben wir ein dann ein Taxi genommen. Am nächsten Morgen um 9:00 Uhr ging es dann auch schon weiter nach Montanita.
Wieder ohne Essen. Ich hatte ja eh nach wie vor Probleme mit Magen und Darm, und Wasser haben wir noch laufen können. Unterwegs gab es dann auch 6 Mangos für einen Dollar. Das werde ich sehr vermissen. In Montanita angekommen, sind wir Touris gleich erst mal von einem Typ durch die Stadt geführt worden, auf der Suche nach einem Hostel, in dem wir uns mit Monas Artesano-Freunden treffen wollten. Das war allerdings belegt. Also brachte uns der junge Mann zu vielen anderen Hostels, bis wir im El Tourista unsere Herberge für die nächsten drei Nächte gefunden hatten. Wir haben dann auch gleich schon Meike, die Freundin von Mona auf der Straße getroffen. Dann sind wir aber erst mal zum Strand und ich habe das erste Mal im Pazifik gebadet. Wunderschön. Blaues Wasser, weißer Sandstrand, Pelikane, für meinen Geschmack allerdings zu hohe Wellen, aber die Surfer lieben das.
Montanita sieht aus wie die große Freiheit 36 nur am Strand. Alles voller Bars und Touris. Aber viele Ecuadorianischen Wochenendetouristen.
Uns wurde vorher öfter gesagt: Montanita, Sex, Drugs and Rock`n Roll. Das haben wir jetzt nicht so arg mitbekommen. Wir haben es vorgezogen, mit den Artesano-Hippies am Strand zu feiern. Und das jede Nacht. Samstag war es langweilig, zu wenig Leute und die Musik war schlecht. Am Sonntag war die Musik besser, mehr Leute waren dort und es war eigentlich ganz lustig. Mona und ich haben uns aus der Hand lesen lassen. Von so einen Typ. Ich werde viele Projekte machen, einige davon werden Menschen helfen, ich werde nie ein feste Beziehung haben, aber trotzdem zwei Kinder bekommen. Das waren so die wichtigsten Geschichten. Ich bin gespannt. Aber so kam man wenigstens mal mit einigen Personen ins Gespräch. Denn die Leute in Montanita waren ganz schön schüchtern. Und wenn man vorher 4 Monate Tenaer Guides gewohnt war, waren sie sogar verdammt schüchtern. Aber eigentlich ganz angenehm. Am
Montagabend, waren wir dann schon wieder da. Da gab es ein Live-Band am Strand. Die haben zwar Reggae gespielt, aber nach Salsa und Reggaeton ist das auch schon fast gute Musik. Am Dienstag sind dann viele von den Artesaos abgefahren, oder haben einfach echt lange geschlafen, das die Stadt halbleer war, als wir gegen 13:00 Uhr das Hostel verließen um noch einmal Pescado frita für 1,50 Dollar essen zu gehen, uns von Meike und Manu zu verabschieden und die schwere Heimreise nach Quito anzutreten. Diesmal über Guayaquil. Oh man, ich hätte gerne noch ein paar Tage Strand und Hippies drangehängt. 
Montanita, ich denke, ich werde wiederkommen. Toller Abschluss, und ganz wichtig, dass wir von Ecuador noch mal etwas anderes gesehen haben als Tena.
Nach der Hitze Montanitas gehts nun zurück ins kalte Berlin.
Ich freu mich, aber ich hätte auch gut noch 1-2 Wochen mit den Hippies am Strand verbringen können.
caro in ecuador - 4. Mär, 09:25

Jungtier. Also bin ich, so schnelle ich konnte, dass der Fluss sehr hoch war, auf die andere Flussseite gehastet, konnte aber nicht sehen, oder finden. Nachdem Masha und Ita dann am Donnerstagabend immer noch verschwunden blieben, sind wir am Freitag zu viert, Audrey musste am Donnerstag schon zurück ins AmaZoonico, auf die Suche gegangen. Wir haben sie nicht gefunden. Also bin ich gegen Mittag ins AmaZoonico gerannt, um dort, unter Tränen, Bescheid zu sagen, dass zwei weitere Affen fehlen. Michael, Edison und Cesar sind dann mit mir gekommen und wir haben erneut den Teil des Waldes abgesucht, aus dem der Schrei kam. Diesmal wurde aber nicht in den Bäumen, sondern auf dem Boden und unter Laub gesucht. Wir haben trotzdem nichts gefunden. Das fing alles damit an, als wir Paju einsperrten. Er war halt der Alpha, und nun sieht es so aus, als würde die Gruppe auseinander brechen. Paju wird aber nicht mehr auf freien Fuß kommen. Das ist einfach u gefährlich. Ich hoffe das renkt sich alles wieder ein. Am Samstagabend bin ich dann noch mal los, um ein paar weitere Daten für die Karte zu sammeln. Ich kam gerade auf die Wiese, auf welcher der Käfig
steht und, das saß Masha auf dem Käfig. Als ich weiterging, saß dann plötzlich Ita neben mir. Da hätte ich beinahe schon wieder geheult. Am Sonntag wollten wir dann zum Karneval nach Misahualli. Aber ich habe noch einen kleinen Umweg über das AmaZoonico gemacht, um endlich mal eine Gute Nachricht überbringen zu können. Ich war nicht die einzige, die gute Nachrichten hatte. Denn am Freitag, kurz bevor wir nach Maquisapa aufgebrochen waren, wurde Gilberto im AmaZoonico gesichtet. Nachdem wir also dachten, wir hätten in unsere letzten der Wochen 5 Affen verloren, waren das mal wirklich sehr gute Nachrichten.
Wollaffen gesichtet worden wären. Er hätte auch das Foto einer Touristin gesehen und meinte darauf Gilberto erkannt zu haben. Ich konnte mir das nicht ganz vorstellen, da es ja drei Affen waren und Gilberto allein unterwegs war. Ich dachte es sei vielleicht Masha, mit zwei anderen aus der Gruppe. Masha und Gilberto sehen sich recht ähnlich. Ich kann sie gut auseinander halten, aber Michael kennt die Affen nicht so gut. Dummerweise habe ich mir das Foto nicht angesehen. Miriam, Angela und ich sind dann also nach Puerto Barantilla gefahren und haben auf dem Fluss schon Remigio getroffen. Dann haben wir dort gesucht. Ich bin noch ein Stück mit Remigio in seinem Auto die Straße rauf und runter gefahren, aber wir konnten nichts entdecken. Also sind wir zurück nach Maquisapa gegangen. Dort hat uns Mona dann erzählt, dass die Affen den ganzen Tag mit ihr unterwegs waren. Und zwar alle. Sollten es wirklich drei Wollaffen gewesen sein, kann es sich also nur um Gilberto, Anny und Casha gehandelt haben. Was natürlich total toll wäre, aber für mich auch ziemlich unwahrscheinlich.
Ohnmacht gefallen. Habe es jedoch jedes Mal vorher geschafft mich auf den Rücken zu legen. Seit dem habe ich nun Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, und den obligatorischen Durchfall. Ganz toll. Vier Monate blieb ich verschont, und nun kommt alles aus einmal. Nun liege ich also schwitzend und mit Bauchschmerzen in Tena im Hostel im Bett. Und nachher geht es nach Quito. Ich hoffe ich werde die 6-stündige Busfahrt überstehen. Morgen soll es dann ja eigentlich weitergehen nach Montanita. Allerdings ist das abhängig von den Straßenverhältnissen, da durch i ganzen Regenfälle die Straßen zerstört wurden. So ein par Tage Meer, ohne Durchfall, wären zum Schluss noch ganz nett.
Das macht schon mal 6 und 4. Bei den Wollaffen ist Paju seit zwei Wochen im Käfig. Angalika und Remigio sind nämlich für zwei Wochen mit Olivia und Douwe mit dem Kanu auf dem Rio Napo unterwegs gen Peru. NEID! Und Michael und Joëlle möchten die Entscheidung über seinen weiteren Verbleib nicht allein treffen. (7 und 4) Fehlen noch die 10 Wollaffen. Masha, Cedru, Gilberto, Capari, Pinsu, Milma, Uspa, Ita und Tulan begegnen uns noch täglich beim Füttern, oder im Wald bei den Beobachtungen. Macht aber erst 16 und 4. Erste schlechte Nachricht, Anny ist seit unserem Wochenende in Tena verschwunden. Michael ist sich allerdings sicher, dass er sie am Sonntag noch auf dem Käfig gesehen hätte. Sie scheint also kurz mal hier vorbeigeschaut zu haben, und ist dann weiter gezogen. Macht 17 und 4. Aber ein Affe fehlt noch, Olga. Und das ist die sehr schlechte Nachricht. Denn am Mittwoch nach unserer Rückkehr (4.2.09) habe ich ein Wollaffenskelett auf der Plantage gefunden. Leider konnten wir sie nicht eindeutig identifizieren, da die Geier schneller waren als wir und sogar den Chip mitgefressen zu haben scheinen. Es könnte demnach natürlich auch sein, dass es sich um Anny handelt. Allerdings glauben wir das nicht, da Olga immer mit der Gruppe war und Anny nicht. Und Michael Anny ja am
Sonntag noch gesehen haben will.
blau-lila, fast schwarzen, harten, sogar beim Laufen schmerzenden Fleck aufweist. Zu guter Letzt hat auch noch Masha, eines der adulten Männchen, versucht mich anzugreifen. Allerdings hat er dabei geschrieen als hätte er Angst und hat sich sowieso recht unsicher Verhalten. Am nächsten Tag war er aber, zum Glück, wieder recht normal.
Wochen und der Regen, der mir aufs Gemüt schlägt, machen den Abschied von hier aus dem Wald, der Ruhe, von den Affen aber hoffentlich etwas leichter. Denn je näher der Tag der Abreise kommt, stelle ich mehr und mehr fest, wie wunderschön es hier doch ist. Und dass ich die Zeit hier zu wenig genutzt habe und nicht genug zu schätzen wusste.
Und wenn man nichts zu sagen hat, hält man entweder die Fresse, oder redet über das Wetter. Das ist hier nämlich endlich wieder besser, wobei es am Donnerstag auch schon wieder fast den ganzen Tag in strömen geregnet hat.
Wir waren am Freitag zu lange feiern, so das wir am Samstag erst so um 16:00 Uhr aufgewacht sind. Aber es ist ja noch geplant, dass wir das AmaZoonico wohl etwas früher verlassen werden, um noch ein paar Tage am Meer in Montanita, oder sonst wo, zu verbringen.
Ei und einem Stock bewaffnet raus, habe ich gerufen und ihm das Ei gezeigt. Er kam auch gleich auf mich zu und ich habe ihn ein bisschen zur Seite locken können. Mona hat ihn der Zeit schnell die Guavas in Sicherheit bringen können. Dann versuchten wir Paju mit Futter in den Käfig zu locken, damit wir ihm dort einsperren können. Denn Michael und Joelle werden während unserer Abwesenheit Haus und Affen hüten und das wäre mit einem Paju in Freiheit zu gefährlich. Komischer Weise hat Paju aber seit der letzten Aktion Skrupel in den Käfig zu gehen. Es hat deswegen nicht geklappt. Also haben wir dann doch erst mal die Klammeraffen Tapare mit Nacu und Timunka in jeweils einen Käfig gesperrt und gefüttert.
Wir sind erst sehr spät in Maquisapa Alpa gestartet, so gegen 17:30 Uhr. Also sind wir quasi durch den Wald gerannt, da es zwischen den Bäumen schon sehr früh düster wird. Als wir dann im AmaZoonico ankamen, mussten wir noch am Haus von Joelle und Michael vorbei schleichen, da Olivia und Familie dort „zum Essen eingeladen“ waren. (Die Anführungszeichen sind extra für dich, Eva) Am Volontärshaus angekommen, mussten wir feststellen, dass es komplett dunkel und leer war. Wir fanden auch keine Nachricht für uns. Wir sind also mal wieder vergessen worden. Mona ist deswegen noch einmal hoch zur Küche gelaufen, da wir auf unserem hinweg dort noch Musik gehört hatten. Die Köchin meinte, sie könne uns mit ihrem Kanu mitnehmen. Nun sind die Kanus der Quichua aber eher Einbäume und Mona und ich dafür, so unsere Befürchtung, zu groß und zu schwer. Die Köchin meinte dann aber, dass Michael auch ein Kanu bestellt hätte. Also sind wir zum Anleger gelaufen und trafen dort auf Joelle und Michael, aber leider auch auf Olivia, Douwe und Kayla. Scheiße! Ich habe dann gesagt, dass wir in der Liana Lodge mit Joana, der Volontärin dort, verabredet sein.
Olivia hat mit das auch geglaubt, wir sie später sagte. Allerdings war sie auch eh schon total sauer. Denn eigentlich hatte sie sich ja auf ein gemütliches, selbstgekochtes 5-Gänge-Menue gefreut. Das konnte allerdings nicht stattfinden, da die Tische und Stühle angeblich nicht geliefert worden waren. Also musste sie zwangsläufig in die Liana-Lodge zum Essen, obwohl Michael doch ihren Unmut darüber sehr wohl gesehen hatte. Dazu kam dann noch, dass Mona und ich die Affen über Nacht alleine lassen wollten, ohne es vorher mit jemandem abzusprechen. Naja, wir sind dann also alle zusammen mit dem Kanu in die Lodge gefahren. Dort angekommen waren alle da. Die Volontäre, Angelika und Remigio mit Kindern, die Arbeiter mit Familien und noch ein par weitere Quichua. Mona und ich sind jedoch erst mal in Joanas Unterkunft und haben dort geduscht. Warm! Dann gabs Essen. Viel Fleisch leider, aber laut Mona war es sehr gut. Wir hatten uns schon den ganzen Tag auf Bier gefreut und darauf an der Bar zu sitzen.
Pustekuchen, denn man konnte weder Getränke kaufen, noch danach fragen. Man bekam einfach sein Bier irgendwann. Das ganze Fest war ein wenig nach Quichua Regeln. Michael und Joelle erzählten uns ein wenig mehr über diese Regeln, da sie schon auf der Taufe von Cesars Kindern waren. Es lief so ab: Jeder der Paten bekam Bier, Wein und Puro, ein Vorläufer von Rum, den man für wenig Geld in den Apotheken kaufen kann, geschenkt. De Paten sind auch diejenigen, die die Gäste zu der Feier einladen. Sie verteilen dann das Bier Flaschenweise unter ihren Gästen. Die dürfen das jedoch nicht trinken. Denn man geht mit seinem Bier und einem Glas zu jemandem, der einem sympathisch erscheint und bietet ihm ein Glas an. Derjenige trinkt es dann, dreht es auf dem Kopf um zu signalisieren, dass es leer ist. Mit Wein und Puro läuft es ebenso. Man darf also nicht seine zugeteilten Getränke trinken, sondern nur die, die einem dann von einem Dritten angeboten werden. Je nachdem wie sympathisch man erscheint geht man mehr oder
weniger betrunken nach Hause. Auf der Taufe war es dann auch so, dass jeder der Paten ein Huhn bekam. Aus dieses wurde unter den eigenen Gästen verteilt. Sobald jeder ein Stückchen bekommen hatte bekam man auch Suppe und Reis aus der Küche gebracht. Es sind eigentlich ganz schöne Regeln, finde ich. Nicht so schön ist es allerdings wenn es um das Tanzen geht. 1. man wird als Frau von dem Mann aufgefordert, andersherum geht es auf keinen Fall und es dürfen auch nicht zwei Frauen zusammen tanzen, 2. die aufgeforderten Frauen dürfen nicht ablehnen, 3. man fasst sich nicht an, finde ich ja gut, 4. man schaut sich nicht in die Augen, 5. man spricht nicht miteinander, 6. man stellt sich eigentlich immer nur von einem Bein auf das andere. Und wenn ein Mann ein Frau mehr als 3x auffordert, hat er ernste Absichten.
Umland getrunken. An diesem Abend ging es dann auch etwas rührseliger zu. Zumindest habe ich 3 Personen weinen sehen, und ein paar mit leicht glasigen Augen gab es auch, und das lag nicht nur an dem feuchten Holz im Feuer.
Als er dann jedoch feststellen musste, dass er sich wohl schwerlich zwischen und setzten konnte, wurde er nervös. Er wurde so nervös, dass ich auch nervös wurde und versuchte irgendwie aus dieser Situation zu kommen. Das Problem war allerdings, das Paju aufgeregt vor dem Haus auf und ab lief und ich weder zurück weichen, noch zu einer der beiden Türen gelangen konnte. Er wusste dann irgendwann nicht mehr wohin mit seiner aufgestauten Energie, denn zum Glück scheint er noch etwas Respekt vor mit zu haben, so dass er dann Uspa, eines der Jungtiere, welches sich dummerweise in seiner Nähe aufhielt, schüttelte. Klassische Übersprungshandlung Zumindest nennt man es bei Hunden so. Erst als Mona den Kopf durch eine der beiden Türen steckte und Paju somit ablenkte, konnte ich zur anderen Tür ins Haus. Nach dieser Situation rechne ich eigentlich fast schon damit, dass zumindest nur eine von uns unversehrt nach Berlin zurückkommen wird. Entweder es erwischt Mona, weil sie mir zu nahe kommt, oder es erwischt mich, weil ich auf seine Zuneigungsbekundungen nicht eingehe. Und das habe ich Weißgott nicht vor.
Anny wohnt immer noch alleine im Wald. Aber es scheint ihr ganz gut zu gehen. Wir füttern sie dort fast jeden Tag und die anderen Affen besuchen sie regelmäßig. Sie wohnt nämlich in der Nähe von mehreren Obija-Bäumen. Obijas, oder wie auch immer man es schreibt, lassen sich wohl am besten als eine Mischung von Trauben und Lychees beschreiben. Sie sehen ersteren ähnlich und schmecken wie letzere, wachsen allerdings auf 20-30m hohen Bäumen.
Sein Auto war leider schon gerammelt voll und auch kein Pick-Up. Allerdings verfügte es über Trittbretter zu beiden Seiten. So haben wir dann den Rest des Weges an den Außenseiten eines Autos zurücklegen können. Wie praktisch es doch ist so ohne Anschnallpflicht.
Was soll das? Mein und Monas und auch von vielen anderen europäischen Frauen geteiltes Pech ist es, dass wir groß, blond und weiß sind. Mein Glück ist es dann allerdings, das ich immer noch kein spanisch spreche. In solchen Situationen echt praktisch, wenn auch sonst total doof, denn die meisten hier sprechen kein englisch. Also, die Aranja-Bar hat eine riesengroße mit Watteschnee bedeckte Krippenlandschaft aufgebaut. Schnee und Krippe passt ja schon mal nicht zusammen. Aber außer den Protagonisten der Szene, waren dort auch noch überdimensionierte Rehkitze, etwa in der Größe von Eseln und unterdimensionierte Hunde, Zebras, Schafe und Rentiere in der Größe von Meerschweinchen. Zudem hingen noch gedrehte, glänzende, gläserne peperoni-ähnliche Christbaumdinger im Ficus.
Leider hatte ich jedes Mal meine Kamera vergessen, aber als Beweis habe ich einen Hund und ein Zebra mitgehen lassen. Und nachdem meine Kamera nun die ganze Zeit gesponnen hat, hat nun meine Speicherkarte scheinbar den Geist aufgegeben und die Bilder der letzten Wochen sind einfach mal weg. Schade eigentlich.
19:00 Uhr mit den anderen Volontären zum Haus von Olivia und Douwe gelaufen. Dort angekommen kam uns schon Weihnachtsmusik entgegen. Zudem gab es einen echten Weihnachtsbaum aus Quito, glaube ich. Leider hat man von dem Baum fast nichts gesehen unter all dem glitzer-glänz-Schnickschnack in dem der Baum eingepackt war. (Ich hatte mal ein Foto davon) Nachdem alle ihren Platz gefunden hatten gab es Käse- und/oder Fleischfondue. Dazu gab es Guacamole. Auch `ne nette Kombination. Später wurden dann die Tische zur Seite geräumt, und nah ein paar weiteren Gläsern Wein haben dann auch fast alle getanzt. Ich nicht. Ich hatte mein Pulver für diese Woche ja schon am Freitag davor verschossen, als ich mit Mona in Tena in der Diskothek war. War ein schönes, komplett anderes Weihnachten.
gebissen hatte. Kongas sind ca. 2 cm große Ameisen. Man erkennt sie gut an der gelben Tibia (Unterschenkel) des ersten Beinpaares. Als wir vor gut 2 Monaten im AmaZoonico angekommen sind, erzählte man uns, dass der Biss bzw. Stich 3 Tage lang Fieber bedeuten würde. Aber das stimmt wohl nicht. Sie heißen hier teilweise auch Veintecuatro (24 auf Spanisch), weil ihr Biss/Stich 24 Stunden lang schmerzt. Ich hatte wohl auch hier noch Glück, denn bei mir verhält es sich eher wie ein Wespenstich. Vielleicht aber auch deswegen, weil ich die ganze Zeit eh schon Antihistamine schlucke. Aber zurück zu Montag. Ich war, natürlich, zur montäglichen Sitzung im AmaZoonico. Ich hatte 1. Glück, weil uns wieder Kanu und Auto zur Verfügung standen. 2. hatte ich Glück, das am Freitag zuvor Feiertag war. Normalerweise kommen am Freitag immer ganz viele Früchte für die Tiere an. Die werden hier übrigens von den Ortsansässigen angebaut, ans AmaZoonico geliefert und verkauft. Da ja nun aber Feiertag war, kamen die Früchte am Montag. Und zwar genau in der Zeit, in der ich noch dort war. Das heißt ich konnte mir ganz viele tolle verschiedene Früchte für die Tiere aussuchen. Deswegen hatten wir, bzw. ich, weil Mona ja auf dem Weg zur Grenze und wieder zurück war, ein recht großes Sortiment an Früchten in Maquisapa. Guavas, Mais, Orangen, Papaya, die komischen gelb-grünen, an Khaki erinnernden Früchte, Avocado, Kohl und so braune, innen orange, sehr leckere Früchte.
Es ist immer noch besser als es zu verbuddeln, und das sind nun mal die einzigen beiden Optionen, die man hier hat. Also habe ich die erste Ladung auf den Rost gelegt und angezündet, als plötzlich Paju hinter mir auftauchte. Man riecht ihn normalerweise meistens bevor man ihn sieht. Er saß schon ein Stückchen weiter weg, trotzdem beschloss ich lieber zu gehen. Ich will es ja nun echt nicht drauf ankommen lassen. Kaum war ich weg, sah ich wie Paju in die noch sehr kleinen Flammen biss. Er zuckte zurück, biss wieder zu, zuckte zurück, biss zu. So lange, bis er alle kleinen Flammenherde vernichtet hatte. Danach haben er und ein paar weitere Woll- und Klammeraffen sich über die noch nicht mal halbverschmorten Plastikteile hergemacht. Die fressen das nicht auf, denk ich, aber lecken es ab, oder spielen damit.
Bei Olivia und Douwe, das einzige Haus mit Musikanlage, wurde dann gegrillt, getrunken und getanzt. Ich diesmal auch. War wieder sehr schön. Um kurz nach 6:00 Uhr bin ich dann mit den letzten zwei verbliebenen Volontärinnen Richtung Bett gelaufen. Nach nur 2 Stunden Schlaf hat dann allerdings auch schon der Wecker geklingelt. Aber ich habe ihn dann doch noch einmal um eine Stunde verstellt. Ein Luxus, den die anderen Volontäre nicht hatten. Dafür musste ich dann allerdings nach knapp drei Sunden Schlaf mit Kopfschmerzen durch den Regenwald laufen, der natürlich an diesem Vormittag seinem Namen alle Ehre machen musste. In kürzester Zeit war ich klitschnass. Als ich dann fast am Haus war, musste ich ja aber noch über den Fluss. Für die Seilbahn war ich diesmal definitiv zu schwach, also entschied ich mich für den Fußweg. Obwohl das Wasser nur kniehoch war, hatte es doch extrem Kraft. Ich habe es trotzdem geschafft den Fluten zu entkommen. Nass war ich eh, da machte es dann auch nicht mehr, als die letzten trockenen Stelen meines Köpers, die Füße, auch triefnass wurden. Nachdem ich dann die Tiere gefüttert hatte, bin ich trockengelegter Weise in der Hängematte eingeschlafen. Eine Datenaufnahme hätte an diesem Tag, bei diesem Wetter mit der mangelnden Konzentrationsfähigkeit sowieso keinen Sinn gemacht.
eigentlich niemand. Anny ist deswegen auf jeden Fall sehr auf Menschen geprägt und hat sich, seit dem wir die Tiere aus dem Käfig ließen, immer nur zwischen dem Haus und dem Käfig aufgehalten. Am Sonntag, den 28.12. habe ich sie dann das erste Mal am Ende der Plantage gesehen. Das hat mich erst noch gefreut. Als dann aber alle anderen zurück zum Käfig gingen. Blieb sie auf der Plantage. Ich hatte ein komisches Gefühl dabei und habe sie deswegen gerufen. Sie reagiert, natürlich, auf ihren Namen. Sie kam trotzdem nicht. Also bin ich hin und habe sie versucht mit mir mit zu locken. Hat aber auch nicht funktioniert. Ich bin dann die anderen Tiere füttern gegangen. Am Montag habe ich sie dann gar nicht gesehen. Als ich dann allerdings am Dienstag gerade bei meinen Beobachtungen war, saß da plötzlich Anny auf dem Baum im Wald hinter der Plantage. Sie sah gut aus. Dann war Sylvester und ich hatte einen Kater am Donnerstag. Außerdem hatte es ja geregnet. Am Freitag habe ich dann sicherheitshalber ein paar Horitos in meinen Rucksack gepackt. Ich habe sie auch wieder an der gleichen Stelle gefunden. Dass habe ich dann die letzten Tage auch weiterhin so gemacht. Am Sonntag habe ich dann etwas getrunken als ich sie nach und nach mit immer mehr Horitos versorgte. Als sie die Flasche sah, kam sie sehr nah an mich heran. Ich habe ihr dann die Flasche hingehalten und sie hat die Lippen gespitzt und aus der Flasche getrunken. Ich weiß, eigentlich sollte man so etwas nicht tun, aber es war so witzig. Und sie hatte nun mal Durst, und da ist es besser, finde ich, ihr zu Trinken und zu Essen zu geben, bevor sie verdurstet oder verhungert. Mal sehen, ob/wann sie wieder zur Gruppe stoßen wird. 
Praktisch, wenn man es mit kleinen Weicheiern zu tun hat. Jetzt weiß ich nämlich, dass ich bei Regen nicht mehr raus muss. Während ich mich da unter der Palme verkrochen hatte, ist der kleine Graben neben mir, der normalerweise gar kein Wasser führt, in kürzester Zeit zu einem doch beträchtlichen Bach angeschwollen, der im Durchschnitt 1,5 m breit war.
in die Stadt fahren sammeln die Personen, die an den Bushaltestellen warten, oder die, die an der Straße entlanglaufen, so wie ich, auf. Manche nehmen Geld dafür, andere nicht. Aber man muss nie mehr zahlen als man für den Bus gezahlt hätte. Also 1,75 Dollar.
Aber die Affen fangen langsam an durchzudrehen. Paju versucht mich dazu zu bringen, ihm die Nippel zu lecken. Bei Wollaffen ist das anscheinend eine Art der social grooming. Zudem versucht er Mona und mich voneinander getrennt zu halten. Masha, einer der anderen starken Männer, will mit mir Spielen. Und Moi das adulte Klammeraffen Männchen hängt seit Tagen nur noch mit den Wollaffen rum, anstatt mit seinen Artgenossen auf Tour zu gehen. Gima, eines der Klammeraffenweibchen ist sowieso schon seit Wochen nur am Haus, oder in unserer Nähe. Sie folgt uns zum Teil auch, wenn wir die Wollaffen in den Wald oder auf die Plantage verfolgen. Der normalste Affe hier ausgenommen von uns, ist wohl Gimas Junges Gawari. Sie hat Angst vor uns und die Wollaffen sind ihr auch nicht so ganz geheuer. Ansonsten gilt hier zurzeit wohl no specism, wie Mona es ziemlich gut auf den Punkt gebracht hat.
Menschen auswildern sollte. Trotz der Gefahr schmerzhafter Bisswunden, eine Volontärin hat ein großes Stück ihrer Nackenhaut auf der Insel gelassen, ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass Affen verschwinden. Deswegen wurde von den Selva Viva Leuten ein Schamane bezahlt, der eben einen Fluch auf die Insel gelegt hat. Nun trauen sich die Einheimischen anscheinend nicht mehr auf diese Insel, denn seit dem ist zumindest kein Tier mehr von dort verschwunden. Zudem hat einer der Waldhüter, Jaime, eine Zeit nicht arbeiten können. Seiner Meinung nach, wurde er ebenfalls mit einem Fluch belegt. Nun wurde wieder lange überlegt, was man machen soll. Schlussendlich wurde ein erneut ein Schamane bezahlt, der Jaime von diesem Fluch befreite und siehe da, er konnte wieder ganz wie zuvor arbeiten. Die Schamanen sind also ihr Geld, 40 Dollar, wert. Der Preis ist wohl so hoch, weil sich die Schamanen für jede Sitzung, Seance, was auch immer, vorher mit Ayuvasca zu knallen. Ayuvasca ist eine psychoaktive Flüssigkeit, die aus einem Kaktus gewonnen wird. Man kann es hier für 10 Dollar ausprobieren. Mal sehen.
Ganz im Gegensatz zu Mona. Sie hat inzwischen das Zimmer gewechselt und bewohnt nun die Luxussuite mit eigener Hängematte, allerdings auch mit nervigen Nachbarn mit quietschendem Bett, so klingt nämlich das neueste Insekt, welches unter ihrem Fenster wohnt. Außerdem hatte sie am Sonntagabend mal wieder ein Kakerlake in Mausgröße in ihrem Zimmer.

Oben angekommen ist Paju auf den Käfig geklettert, auch alles gut. In den 10 Sekunden, in denen Douwe Michael Masha zeigte (sieht komisch aus, ergibt aber Sinn), ist es dann passiert. Paju hat Douwe attackiert. Er hat versucht ihm in den Oberschenkel zu beißen, aber Douwe war schneller. Er hat Paju mit dem Kompost-Eimer weg geschlagen. Paju kam allerdings zurück und hatte es diesmal auf den Unterschenkel abgesehen. Aber er bekam wieder einen Schlag mit dem Eimer ab. Daraufhin ist er dann erneut auf den Käfig geklettert um die nächste Attacke von oben starten zu können. Diesmal bekam er wohl mehr Douwes Faust als den Eimer zu spüren. Das hat dann gewirkt. Paju verpisste sich. Wer bekommt auch schon gerne eine Faust ins Gesicht. Danach haben Douwe und Michael dann beschlossen Paju in den Käfig zu sperren. Also haben sie den noch vollen Futtereimer, den Michael trug, auf die Futtertische innerhalb des Käfigs entleert. Anschließend haben sie die Affen einzeln wieder freigelassen, bis nur noch Paju im Käfig saß.
Douwe wollte oben auf dem Käfig ein Stück Wellblechpappe, welches als Sonnen- und Regenschutz dort angebracht war, abmontieren, oder befestigen, ich weiß es nicht. Als er fast am Ende der Leiter angekommen war, blickte ihm Masha von oben entgegen. Er ließ sich nicht verscheuchen wie sonst von Douwe. Erst als ihm Michael einen Stock nach oben reichte, konnte er Masha ein Stück zurück schicken. Kurz für alle nicht verhaltensbiologisch einigermaßen vorgebildeten unter euch: Wenn ein Tier einem länger in die Agen schaut handelt es sich in den meisten Fällen um einen Ausdruck von Dominanz, eventuell sogar um eine Drohung. Deswegen sollte man Hunden ja zum Beispiel auch nicht in die Augen starren. Nun gut, als Douwe dann auf dem Käfig stand, immerhin in 5,50 m Höhe, drehte sich Masha noch einmal zu ihm um und grinste ihn an, also zeigte seine Zähne. Der Hundevergleich hilft auch hier: eindeutige Drohung. Douwe meinte es läge wohl daran, dass Anny, eines der adulten Wollaffenweibchen, gerade heiß, also läufig sei. An sich kein soo großes Problem, man muss schon aufpassen, kann es aber meist ganz gut händeln. Das Problem in diesem speziellen Falle ist nur, dass Anny 6 Jahre lang bei Menschen gelebt hat, somit einen Kontakt mit Menschen dem mit Affen bevorzugt.
Demnach auch den sexuellen Kontakt. Masha ist also eifersüchtig, um es mal sehr vermenschlicht auszudrücken.
Dann kam Douwe mit einem Blasrohr, der zweite Schuss saß dann auch. Die ganze Prozedur war allerdings mit einem Riesengeschrei von Paju verbunden, der ein paar Schaulustige heran rief. Als er dann einigermaßen weggetreten war, gingen Edison und Michael zum ihm hinein. Paju schlief nicht ganz. Deswegen entschloss sie Michael dann auch dagegen ihn als erster zu packen. Ich kann das sehr gut verstehen. Tiere auf Ketamin haben keine Angst mehr. Das heißt also, wenn sie nur leicht betäubt sind, sind sie extrem gefährlich. Also hat es dann Edison probiert. Der erste Versuch ging auch prompt daneben. Paju schrie auf und sprang, so gut er eben konnte nach einer kurzen Attacke davon. Sie haben ihn dann aber recht schnell wieder zu packen bekommen. Allerdings wieder nur unter großem Protestgeschrei. Es kamen also noch mehr Wollaffen um ihrem Chef zur Seite zu stehen. Vielleicht sind sie aber doch auch ein wenig barbarisch veranlagt und wollte ihn leiden sehen. Ich glaube aber ersteres. Es sieht auch echt brutal aus, wenn einem Affen die Arme auf den Rücken gedreht werden, aber sie halten dann still. Leid tat er mir trotzdem. Dann haben sie ihm noch einen Stock zwischen die Kiefer geschoben, damit er sie nicht beißen kann und haben ihn dann kastriert. Ganz so schlimm war es dann doch nicht, sie haben ihm nur seine wunderschönen Eckzähne abgerundet. Ab jetzt sind also eventuelle Bisswunden nicht mehr ganz so schmerzhaft.
Hoffentlich ist er wieder da, wenn ich heute Nachmittag zurück komme. Es fehlt auch schon ein adultes Weibchen, Casha. Sie ist allerdings schon seit einer Woche verschwunden. Sie ist zuerst mit Masha einem erwachsenen Männchen abgehauen, die kamen dann aber am nächsten Tag wieder. Dann ist sie mit Paju weg. Er kam nach zwei Tagen wieder, sie leider nicht. Gleich am ersten Tag ist auch schon Milma, ein subadultes Weibchen verschwunden. Aber nach zwei Tagen war sie wieder da. Jaime, einer der Wildhüter hatte sie auf der Strasse gefunden, als sie dort langgelaufen ist. Er hat sie dann mit zu sich genommen, ist morgens zu uns gekommen, und Douwe (er hat die erste Woche bei uns gelebt um zu gucken, dass alles gut geht) hat sie dann abgeholt. Sie ist auch immer noch bei uns.
Dann machen wir eine kleine Pause und gehen wieder für 3 Stunden raus. Allerdings sind wir uns gerade nicht so sicher, ob es reicht 6 Stunden am Tag zu beobachten. Aber mehr schaffen wir einfach nicht. Wir müssen ja auch Füttern und so. Außerdem ist es hier teilweise so heiß, dass es echt anstrengend ist. Die Affen gehen nämlich leider noch nicht so viel in den Wald, sondern fressen Gras auf der Lichtung am Käfig, oder killen unsere Orito-Stauden auf der Plantage. Also, wenig bis gar kein Schatten. Und nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage auch viele, viele Moskitos. Tja, die Romantik der Freilandarbeit im Regenwald. Meine Ausrüstung besteht aus dem GPS-Gerät zur Ortsbestimmung und hinterher zur Bestimmung der home-range, einem Fernglas zur Individuenbestimmung auf Entfernung, Block, Bleistift (weil Wasserresistenter als Kuli), dafür dann aber auch nen Anspitzer. Und natürlich Sonnenmilch und Repellente, Schlagstock, Kamera und Wasser als ständige Begleiter.
über Lianen drüber, unter Lianen durch. Und das alles im Schatten. Es ist dann zwar sehr schwer, wirklich die einzelnen Individuen zu erkennen wenn sie sich in Höhen von 20 m aufhalten, aber es ist so sehr viel interessanter. Und sie bewegen sich täglich immer weiter in den Wald hinein. Also, eine vorsichtige Prognose nach nicht ganz zwei Wochen: es sieht ganz gut aus. Vor allem weil sie nachts in den Bäumen schlafen. Tagsüber sind sie nämlich noch viel zu viel auf dem Boden unterwegs. Sie fressen auch viel in den Bäumen. Direkt neben dem Käfig und auch auf der Plantage stehen einige Guavas- (keine Ahnung ob die so geschrieben werden) Bäume. Das sind etwa 1m lange Schoten, die im Inneren dattelgroße Kerne enthalten, die von einer Zuckerwatte nicht unähnlich Substanz umhüllt sind. Sehr süß und klebrig, aber ganz lecker.
Danach Brother Lui, irgendein 90er Jahre Tehno gefolgt von Haddaway (hieß der so) mit What ist Love. Zwischendurch etwas Metropol-Techno, für alle, mit dieser Bezeichnung etwas anfangen könen. Ein Down Under Cover, Be my Lover von, ich bin mir nicht sicher, Snap?. Dann noch ein Live is Live Cover, You `re my Heart You `re my Soul, It`s my Life von ich weiß nicht wem, und zum Schluss noch eine gnaz komisch Techno Version von Für Elise. Dann waren wir zum Glück in Tena und ich konnte den Bus verlassen. Der Kassierer mit der Spiegelsonnenbrille hat sich dann noch von mir verabschiedet und weg war ich. Wow, was für ein Fahrt. Und genau an diesem Tag hatte ich meinen MP3-Player netterweise bei Mona in dem Haus gelassen.