Mittwoch, 4. März 2009

Das dicke Ende

Wir sind dann wirklich noch am Donnerstag nach Quito gefahren. Wir haben einfach irgendwann unsere Sachen zusammengepackt, und nach dem ich eine Anti-Durchfall-Pille genommen hatte, mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren.160_6087 Dort angekommen, kam ein Typ zum Taxifahrer, und fragte ihn, ob wir nach Quito wollen würden. Wir antworteten und er schnappe sich schon zwei unserer drei Rucksäcke von der Ladefläche des Pick-Ups und rannte damit weg. Auf den letzten Metern doch noch beklaut worden. Zumindest hatte ich die Angst, dass es auch so ein Versuch hätte sein können. Doch zum Glück habe ich ja vor der Abreise auf meine Mutter gehört, die meinte, dass es nachts doch sehr kalt werden kann im Dschungel und hatte so viele überflüssige Sachen, wie Pullover und dicke Socken dabei, dass zumindest meine Tasche für einen Fluchtversuch viel zu schwer gewesen wäre. Dann saßen wir also schon im Bus nach Quito, ohne vorher wirklich etwas gegessen zu haben. Aber ich hatte noch Kräcker, Zwieback und Cola als Reiseproviant. In Quito angekommen, sind wir erst mal wieder in das Hostel gegangen, in dem unser Aufenthalt in Ecuador begann. IMG_6136Ist zwar teuer, aber wir wollten ja unsere ganzen Sachen dort lassen, und das kann man da machen, ohne Angst haben zu müssen. Am nächsten morgen sind wir schon so gegen halb acht aufgewacht, nur um uns von dem Mädchen an der Rezeption sagen zu lassen, dass es nur einen Bus um 7:00 Uhr morgens nach Montanita gäbe. Mona ist aber noch mal zur Busstation gelaufen und hat festgestellt, dass wir um 11:30 Uhr einen Bus nach Manta nehmen können. Manta ist furchtbar! Schlimmer als Tena. Wir mussten dort glücklicherweise nur für eine Nacht bleiben. Als wir abends zum Essen gegangen sind, haben uns die Leute angestarrt wie Aliens. Und in einer Straße sind die Leute links und rechts der Straße aufgestanden und haben uns hinterher gepfiffen. Das war so gruselig, dass wir unser entspanntes Lauftempo mal eben verdoppelt haben, um dieser Situation schneller zu entkommen. Für den Rückweg haben wir ein dann ein Taxi genommen.
Am nächsten Morgen um 9:00 Uhr ging es dann auch schon weiter nach Montanita. IMG_6191Wieder ohne Essen. Ich hatte ja eh nach wie vor Probleme mit Magen und Darm, und Wasser haben wir noch laufen können. Unterwegs gab es dann auch 6 Mangos für einen Dollar. Das werde ich sehr vermissen.
In Montanita angekommen, sind wir Touris gleich erst mal von einem Typ durch die Stadt geführt worden, auf der Suche nach einem Hostel, in dem wir uns mit Monas Artesano-Freunden treffen wollten. Das war allerdings belegt. Also brachte uns der junge Mann zu vielen anderen Hostels, bis wir im El Tourista unsere Herberge für die nächsten drei Nächte gefunden hatten. Wir haben dann auch gleich schon Meike, die Freundin von Mona auf der Straße getroffen. Dann sind wir aber erst mal zum Strand und ich habe das erste Mal im Pazifik gebadet. Wunderschön. Blaues Wasser, weißer Sandstrand, Pelikane, für meinen Geschmack allerdings zu hohe Wellen, aber die Surfer lieben das.
Montanita sieht aus wie die große Freiheit 36 nur am Strand. Alles voller Bars und Touris. Aber viele Ecuadorianischen Wochenendetouristen. IMG_6273Uns wurde vorher öfter gesagt: Montanita, Sex, Drugs and Rock`n Roll. Das haben wir jetzt nicht so arg mitbekommen. Wir haben es vorgezogen, mit den Artesano-Hippies am Strand zu feiern. Und das jede Nacht. Samstag war es langweilig, zu wenig Leute und die Musik war schlecht. Am Sonntag war die Musik besser, mehr Leute waren dort und es war eigentlich ganz lustig. Mona und ich haben uns aus der Hand lesen lassen. Von so einen Typ. Ich werde viele Projekte machen, einige davon werden Menschen helfen, ich werde nie ein feste Beziehung haben, aber trotzdem zwei Kinder bekommen. Das waren so die wichtigsten Geschichten. Ich bin gespannt. Aber so kam man wenigstens mal mit einigen Personen ins Gespräch. Denn die Leute in Montanita waren ganz schön schüchtern. Und wenn man vorher 4 Monate Tenaer Guides gewohnt war, waren sie sogar verdammt schüchtern. Aber eigentlich ganz angenehm. Am IMG_6291Montagabend, waren wir dann schon wieder da. Da gab es ein Live-Band am Strand. Die haben zwar Reggae gespielt, aber nach Salsa und Reggaeton ist das auch schon fast gute Musik. Am Dienstag sind dann viele von den Artesaos abgefahren, oder haben einfach echt lange geschlafen, das die Stadt halbleer war, als wir gegen 13:00 Uhr das Hostel verließen um noch einmal Pescado frita für 1,50 Dollar essen zu gehen, uns von Meike und Manu zu verabschieden und die schwere Heimreise nach Quito anzutreten. Diesmal über Guayaquil. Oh man, ich hätte gerne noch ein paar Tage Strand und Hippies drangehängt. IMG_6283
Montanita, ich denke, ich werde wiederkommen. Toller Abschluss, und ganz wichtig, dass wir von Ecuador noch mal etwas anderes gesehen haben als Tena.
Nach der Hitze Montanitas gehts nun zurück ins kalte Berlin.
Ich freu mich, aber ich hätte auch gut noch 1-2 Wochen mit den Hippies am Strand verbringen können.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Die Affen rasen durch den Wald...

Also die Geschehnisse der letzten 10 Tage waren ebenfalls weniger erfreulich.
Seit Freitag, als ich nach Tena ging, vermissten wir Gilberto. Und am Mittwochabend verschwanden dann noch Masha und Ita. Zu der Zeit waren wir grad zu fünft in Maquisapa, da unsere Nachfolgerinnen Angela und Miriam, und Audrey, mit der ich GPS-Daten für eine Karte gesammelt habe, da waren. Am Donnerstag hörten wir dann noch einen Wollaffenschrei von der anderen Flussseite, der anders klang als ein beleidigtes IMG_6082Jungtier. Also bin ich, so schnelle ich konnte, dass der Fluss sehr hoch war, auf die andere Flussseite gehastet, konnte aber nicht sehen, oder finden. Nachdem Masha und Ita dann am Donnerstagabend immer noch verschwunden blieben, sind wir am Freitag zu viert, Audrey musste am Donnerstag schon zurück ins AmaZoonico, auf die Suche gegangen. Wir haben sie nicht gefunden. Also bin ich gegen Mittag ins AmaZoonico gerannt, um dort, unter Tränen, Bescheid zu sagen, dass zwei weitere Affen fehlen. Michael, Edison und Cesar sind dann mit mir gekommen und wir haben erneut den Teil des Waldes abgesucht, aus dem der Schrei kam. Diesmal wurde aber nicht in den Bäumen, sondern auf dem Boden und unter Laub gesucht. Wir haben trotzdem nichts gefunden. Das fing alles damit an, als wir Paju einsperrten. Er war halt der Alpha, und nun sieht es so aus, als würde die Gruppe auseinander brechen. Paju wird aber nicht mehr auf freien Fuß kommen. Das ist einfach u gefährlich. Ich hoffe das renkt sich alles wieder ein. Am Samstagabend bin ich dann noch mal los, um ein paar weitere Daten für die Karte zu sammeln. Ich kam gerade auf die Wiese, auf welcher der Käfig IMG_5088steht und, das saß Masha auf dem Käfig. Als ich weiterging, saß dann plötzlich Ita neben mir. Da hätte ich beinahe schon wieder geheult. Am Sonntag wollten wir dann zum Karneval nach Misahualli. Aber ich habe noch einen kleinen Umweg über das AmaZoonico gemacht, um endlich mal eine Gute Nachricht überbringen zu können. Ich war nicht die einzige, die gute Nachrichten hatte. Denn am Freitag, kurz bevor wir nach Maquisapa aufgebrochen waren, wurde Gilberto im AmaZoonico gesichtet. Nachdem wir also dachten, wir hätten in unsere letzten der Wochen 5 Affen verloren, waren das mal wirklich sehr gute Nachrichten.
In Misahualli war es auch sehr nett. Wobei es ein wenig merkwürdig ist, 4 Dollar Eintritt u bezahlen um Nass zu werden und Schaum in den Mund, in die Augen und Ohren zu bekommen. Zu guter Letzte habe ich noch eine Ladung Mehl über den Kopf bekommen. Man, ich sah echt gut aus.
Montag war ich dann schon wieder im AmaZoonico, zur Montagsbesprechung. Ich habe den anderen Beiden, dann gleich mal den Weg gezeigt. Ich musste mich an das erste Mal erinnern, wo ich diesen Weg lief mit Mona, Sabrina und Nadine. Sabrina und Nadine recht entspannt und flott und Mona und ich keuchend und langsam. Diesmal war ich die Schnelle und die anderen beiden die Lahmen. Wie schnell man sich doch an Klima, Bodenbeschaffenheit und Berge/Hügel gewöhnen kann. Obwohl ich immer noch schwitze wie blöd.
Nach der Besprechung saßen wir dann unten am Fluss um auf ein Touristenkanu zuwarten, welches uns mit nach Puerto Barantilla nehmen kann. Da kam Michael die Treppen runtergerannt und ich hörte ich fragen, o ich noch da sei. Ich antwortete und er meinte ich müsse sofort nach Puerto Barantilla fahren, weil dort drei IMG_4835Wollaffen gesichtet worden wären. Er hätte auch das Foto einer Touristin gesehen und meinte darauf Gilberto erkannt zu haben. Ich konnte mir das nicht ganz vorstellen, da es ja drei Affen waren und Gilberto allein unterwegs war. Ich dachte es sei vielleicht Masha, mit zwei anderen aus der Gruppe. Masha und Gilberto sehen sich recht ähnlich. Ich kann sie gut auseinander halten, aber Michael kennt die Affen nicht so gut. Dummerweise habe ich mir das Foto nicht angesehen. Miriam, Angela und ich sind dann also nach Puerto Barantilla gefahren und haben auf dem Fluss schon Remigio getroffen. Dann haben wir dort gesucht. Ich bin noch ein Stück mit Remigio in seinem Auto die Straße rauf und runter gefahren, aber wir konnten nichts entdecken. Also sind wir zurück nach Maquisapa gegangen. Dort hat uns Mona dann erzählt, dass die Affen den ganzen Tag mit ihr unterwegs waren. Und zwar alle. Sollten es wirklich drei Wollaffen gewesen sein, kann es sich also nur um Gilberto, Anny und Casha gehandelt haben. Was natürlich total toll wäre, aber für mich auch ziemlich unwahrscheinlich.
Die letzten Tage waren also noch sehr actionreich. Am Dienstag bin ich dann mit meinem Zeug zum AmaZoonico aufgebrochen, aber nicht ohne vorher noch knapp zwei Filme voll Wollaffen zu knipsen. So fiel der Abschied leichter. Ich bin mit meinem Gepäck, in der sengenden Hitze bis nach Puerto Barantilla gelaufen, da weder der Bus noch ein Auto kam. Kurz bevor ich dort ankam, fuhr dann doch noch der Bus an mir vorbei, aber das hätte sich echt nicht mehr gelohnt. Im AmaZoonico gab es dann Essen und Bier und einen Kreislaufzusammenbruch. Ich wäre beinahe zweimal inIMG_4827 Ohnmacht gefallen. Habe es jedoch jedes Mal vorher geschafft mich auf den Rücken zu legen. Seit dem habe ich nun Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, und den obligatorischen Durchfall. Ganz toll. Vier Monate blieb ich verschont, und nun kommt alles aus einmal. Nun liege ich also schwitzend und mit Bauchschmerzen in Tena im Hostel im Bett. Und nachher geht es nach Quito. Ich hoffe ich werde die 6-stündige Busfahrt überstehen. Morgen soll es dann ja eigentlich weitergehen nach Montanita. Allerdings ist das abhängig von den Straßenverhältnissen, da durch i ganzen Regenfälle die Straßen zerstört wurden. So ein par Tage Meer, ohne Durchfall, wären zum Schluss noch ganz nett.
Obwohl ich ja schon vor zwei Monaten, oder so, schrieb, dass ich mich auf zuhause freue, hätte ich jetzt gut noch ein paar Tage länger bei meinen Affen bleiben können. Schon komisch zu wissen, dass ich die wohl nie wieder sehen werde.
In einer Woche und ein paar Stunden werde ich im Flugzeug sitzen. Vier Monate gehen echt schnell vorbei.

Samstag, 14. Februar 2009

17 und 4

Diesmal leider schlechte bis sehr schlechte Nachrichten. Denn wir haben nur noch 17 alte und 4 mehr oder weniger neue Affen in Maquisapa Alpa. Und diese Zahl ist schon leicht optimistisch, zumindest können wir uns nicht sicher sein. Die Klammeraffen Moi, Nanto, Tepa, Gima, Cononaca und Gawari sind alle nach wie vor hier und frei. Dazu haben wir dann ja noch die 4 neuen Klammeraffen Tapare und Nacu (die sich ja kurz ins AmaZoonoco verpisst hatten) Tawari und das männliche Jungtier, dessen Namen ich mir einfach nicht merken kann, im Käfig. IMG_6021Das macht schon mal 6 und 4. Bei den Wollaffen ist Paju seit zwei Wochen im Käfig. Angalika und Remigio sind nämlich für zwei Wochen mit Olivia und Douwe mit dem Kanu auf dem Rio Napo unterwegs gen Peru. NEID! Und Michael und Joëlle möchten die Entscheidung über seinen weiteren Verbleib nicht allein treffen. (7 und 4) Fehlen noch die 10 Wollaffen. Masha, Cedru, Gilberto, Capari, Pinsu, Milma, Uspa, Ita und Tulan begegnen uns noch täglich beim Füttern, oder im Wald bei den Beobachtungen. Macht aber erst 16 und 4. Erste schlechte Nachricht, Anny ist seit unserem Wochenende in Tena verschwunden. Michael ist sich allerdings sicher, dass er sie am Sonntag noch auf dem Käfig gesehen hätte. Sie scheint also kurz mal hier vorbeigeschaut zu haben, und ist dann weiter gezogen. Macht 17 und 4. Aber ein Affe fehlt noch, Olga. Und das ist die sehr schlechte Nachricht. Denn am Mittwoch nach unserer Rückkehr (4.2.09) habe ich ein Wollaffenskelett auf der Plantage gefunden. Leider konnten wir sie nicht eindeutig identifizieren, da die Geier schneller waren als wir und sogar den Chip mitgefressen zu haben scheinen. Es könnte demnach natürlich auch sein, dass es sich um Anny handelt. Allerdings glauben wir das nicht, da Olga immer mit der Gruppe war und Anny nicht. Und Michael Anny ja am IMG_5122Sonntag noch gesehen haben will.
Tolles Resumè also für meinen 27. Geburtstag. Paju ist seit zwei Wochen im Käfig, Anny ist verschwunden und Olga ist tot. R.I.P.
Ganz nüchtern betrachtet ist es auch für meine Arbeit Kacke, denn nun sind alle drei adulten Weibchen weg. Was natürlich für den Fortbestand der Gruppe schwierig ist. Denn bis Milma wirklich so weit ist, dauert es wohl noch ein Jahr und bei Uspa, Ita und Tulan noch länger.

Ansonsten sind die letzten zwei auch nicht so toll gelaufen. Es regnete fast jeden Tag von morgens bis mittags oder nachmittags, manchmal auch den ganzen Tag. So konnten wir also meist nur eine Datenaufnahme pro durchführen.
Durch den ganzen Regen waren die Hänge dann auch noch sehr matschig und rutschig, was die Verfolgung der Tiere sehr erschwerte. Zudem gehen die Affen jetzt auch mal in die andere Richtung auf Futtersuche. Was an sich ja auch ganz schön ist, da es die ganze Sache wieder interessanter macht. Allerdings müssen sie dafür den Rio Rodriguez überqueren, was für uns durch die ganzen Wassermassen sehr schwierig ist. Von wegen Trockenzeit, und so. Außerdem gibt es massenhaft Moskitos und anderes Getier. Mein Rücken ist komplett zerstochen, keine Ahnung wie die Viecher das geschafft haben. Dazu kommen noch Attacken von einem unsichtbaren Gegner. Passiert man eine bestimmte Stelle im Wald, wir konnten das Gebiet bisher nur grob eingrenzen, fängt es an unterschiedlichen Stellen des Körpers an zu brennen und zu jucken und das für ein paar Stunden. Dann wurde ich noch von Wespen oder Ameisen, oder was auch immer in dem sehr hübschen Nest an der Blattunterseite lebte, angegriffen. Und ich habe mich bei der Affenverfolgung, dank der glitschigen Anhänge dermaßen auf die Fresse gepackt, dass mein linker Oberschenkel jetzt eine kreisrunden, etwa 15 cm im Durchschnitt großen, IMG_6018blau-lila, fast schwarzen, harten, sogar beim Laufen schmerzenden Fleck aufweist. Zu guter Letzt hat auch noch Masha, eines der adulten Männchen, versucht mich anzugreifen. Allerdings hat er dabei geschrieen als hätte er Angst und hat sich sowieso recht unsicher Verhalten. Am nächsten Tag war er aber, zum Glück, wieder recht normal.
Am Donnerstag waren dann 5 Affen verschwunden. Ich habe sie an der Stelle gesucht, wo ich sie am Tag zuvor beobachtet hatte. Dort waren sie aber leider nicht. Sie blieben den ganzen Tag verschwunden, kamen auch nicht abends zurück. Scheiß Gefühl. Zum Glück haben wir sie aber am Freitagmorgen dann doch im Wald gefunden. Keine Ahnung, ob sie sich verlaufen hatten. Sie waren schon recht weit im Wald, aber nicht allzu weit vom Haus entfernt. Kann auch gut sein, dass wir ihre Rückkehr für die Nacht und den frühen Aufbruch einfach nicht mitbekommen haben. Allerdings wäre das auch komisch denn ein paar Tiere der Gruppe waren ja ach am Freitag noch m Käfig. Zum Schluss werden die Affen echt noch mal spannender.
Ebenfalls aufgrund des Regens, war unser Leitungswasser eine Tag lang braun-schwarz. Wir mussten also Flusswasser abkochen um Trinken und Essen zu können. Glücklicherweise war der Fluss an diesem Tag mal wieder niedrig und klar.

Auf dem Weg nach Tena hatte ich am Anfang fast den ganzen Bus für mich allein. Das habe ich noch nie gesehen. Normalerweise sind die Busse voll bis übervoll. Dafür ist er dann auch einfach mal für ca. 30 min an einem Kiosk stehen geblieben. In der prallen Sonne, natürlich mit laufendem Motor. Ich weiß nicht, was der Busfahrer dort gemacht hat, Mittag? Schien aber normal zu sein, da sich keiner von den anderen, mittlerweile 5 Fahrgästen, beschwerte,

Diese ganzen Negativerfahrungen der letzten zwei IMG_6004Wochen und der Regen, der mir aufs Gemüt schlägt, machen den Abschied von hier aus dem Wald, der Ruhe, von den Affen aber hoffentlich etwas leichter. Denn je näher der Tag der Abreise kommt, stelle ich mehr und mehr fest, wie wunderschön es hier doch ist. Und dass ich die Zeit hier zu wenig genutzt habe und nicht genug zu schätzen wusste.

Tja, morgen die letzte Busfahrt von Tena nach Maquisapa Alpa. Heute noch das letzte Mal in die Disko.

Keine zwei Wochen mehr und ich bin hier weg. Und nur noch drei Wochen und ich bin wieder zu Hause.

Sonntag, 1. Februar 2009

Im Westen nichts Neues

Außer das ich nun ein Jahr älter bin.
Es gab keine Feste in der letzten Zeit, und viele aktuelle Fotos habe ich auch nicht. Bei den Affen passierte ebenfalls nichts Spektakuläres. IMG_6001Und wenn man nichts zu sagen hat, hält man entweder die Fresse, oder redet über das Wetter. Das ist hier nämlich endlich wieder besser, wobei es am Donnerstag auch schon wieder fast den ganzen Tag in strömen geregnet hat.
Mona und ich sind deswegen auch in der letzten Woche sehr fleißig gewesen. Wir waren eigentlich jeden Tag zweimal draußen um die Affen zu beobachten. Das ist in der Sonne ja eigentlich auch gleich viel schöner, wenn Sonne nicht Hitze und Hitze nicht Schweißausbrüche bedeuten würde. Denn das bedeutete dann nämlich wiederum, dass man von zahlreichen Schweißfliegen geplagt wird. Kleine, extrem nervige Biester, die bevorzugt in Augen fliegen. Außerdem gibt es jetzt nach dem ganzen Regen auch sehr viele Moskitos. Da ha`m wir sie wieder, die Dschungel-Romantik. Wobei sich meine Haut anscheinend schon einigermaßen an sie gewöhnt hat, denn die Stiche jucken jedenfalls nicht mehr ganz so lange.
Zwei kleine Neuigkeiten habe ich dann aber doch zu berichten. Ich habe meinen ersten Pfeilgiftfrosch gesehen. Roter Körper, blaue Beine, ca. 1,5 cm groß. Außerdem haben wir, dank Isabelle, einen Zimtbaum gefunden. Die Blätter schmecken würzig und leicht süßlich. Ganz lecker eigentlich.
Und noch ein Nachtrag zu Douwes und Olivias Abschiedsparty. Ich habe Chicha probiert. Das ist von Quichua-Frauen zerkaute, in einen Eimer gespuckte, 3 Tage lang stehen gelassene, breiige Yuca die lauwarm getrunken wird. Schmeckt genauso widerlich wie es klingt.
Das waren die neuen Ereignisse.
Aber wir haben ein paar Zukunftspläne geschmiedet, die hoffentlich ein paar neue nette Erfahrungen bedeuten. Samstag wollen Mona und ich nach Banjos fahren, Wir haben ja über meinen Geburtstag 2 Tage frei bekommen, die wir dann ja auch nutzen sollten. Tja, das mit Banjos hat nicht geklappt. IMG_5995Wir waren am Freitag zu lange feiern, so das wir am Samstag erst so um 16:00 Uhr aufgewacht sind. Aber es ist ja noch geplant, dass wir das AmaZoonico wohl etwas früher verlassen werden, um noch ein paar Tage am Meer in Montanita, oder sonst wo, zu verbringen.

So war es auf jeden Fall bis Donnerstag dieser Woche. Und dann stand da plötzlich Edison vor unserem Haus und sagte, dass sie uns jetzt neue Affen bringen würden. Wir wussten ja schon, dass welche kommen werden, allerdings erst nächste Woche. Wie ich ja schon erwähnte, regnete es an diesem Tag in Strömen. Somit war der Rio Rodriguez auf das doppelte angeschwollen und transportierte ganze Baumstämme auf seinen Fluten. Deswegen war der einzige Weg über die Seilbahn. Als dann alle Affen, Früchte und Menschen auf der anderen Seite angekommen waren, gingen wir hoch zum Haus. Zum Glück ging ich voran, denn vor dem Haus saß Paju. Er ist durchgedreht. Vier, mehr oder weniger, fremde Männer und die zwei, die er kannte, Michael und Edison, waren auch noch bei seiner Zahn-OP beteiligt. Er griff niemanden an, wollte es aber wohl gerne. Da ich es nicht geschafft habe, ihn vom Haus wegzulocken, blieb uns nichts anderes übrig, als die Männer wegzuschicken und die Klammeraffen in ihren Kisten erst mal ins Haus zu bringen, bis sich alles wieder etwas beruhigt hatte. Allerdings mussten wir feststellen, dass wir den Sack mit den Guavas draußen haben stehen lassen und Paju machte sich erst mal darüber her. Seit seinem Besuch in der Bodega, weiß ich ja aber, dass er für Eier so einiges stehen lässt. Also bin ich mir einem IMG_6000Ei und einem Stock bewaffnet raus, habe ich gerufen und ihm das Ei gezeigt. Er kam auch gleich auf mich zu und ich habe ihn ein bisschen zur Seite locken können. Mona hat ihn der Zeit schnell die Guavas in Sicherheit bringen können. Dann versuchten wir Paju mit Futter in den Käfig zu locken, damit wir ihm dort einsperren können. Denn Michael und Joelle werden während unserer Abwesenheit Haus und Affen hüten und das wäre mit einem Paju in Freiheit zu gefährlich. Komischer Weise hat Paju aber seit der letzten Aktion Skrupel in den Käfig zu gehen. Es hat deswegen nicht geklappt. Also haben wir dann doch erst mal die Klammeraffen Tapare mit Nacu und Timunka in jeweils einen Käfig gesperrt und gefüttert.
Um kurz vor Vier stand dann schon wieder Felix mit einem weiteren Klammeraffenjungtier, dessen Namen ich noch nicht kenne, vor dem Haus. Den kleinen, der die ganze Zeit verzweifelt gerufen hat, haben wir dann zu Timunka in den Käfig gesetzt. Danach haben wir zum Zweiten Mal versucht Paju einzusperren und es hat, erstaunlicher Weise, relativ leicht geklappt. Er hatte inzwischen wohl ziemlich großen Hunger.
Nun haben wir also wieder fünf Affen im Käfig. Die Klammeraffen werden wohl in den nächsten 1-2 Monaten freigelassen, aber auf jeden Fall erst, wenn wir schon weg sein werden. Was mit Paju passieren wird erzähl ich euch das nächste Mal. Das ist jetzt kein unnötiger Spannungsaufbau um euch bei der Stange zu halten, ich weiß es einfach selber noch nicht. Dass werden wir wohl nächste Woche mit Michael und Joelle besprechen.

Dienstag, 20. Januar 2009

Goodbye und mucha suerte

Am Donnerstag, 15.01.2009 haben Olivia, Douwe und Kayla das AmaZoonico verlassen. Allerdings nicht ohne eine große Abschiedsparty am Samstag. Es war eine Überraschungsparty in der Liana Lodge, die ich und Mona beinahe versaut hätten, also die Überraschung, nicht die Party. IMG_5918Wir sind erst sehr spät in Maquisapa Alpa gestartet, so gegen 17:30 Uhr. Also sind wir quasi durch den Wald gerannt, da es zwischen den Bäumen schon sehr früh düster wird. Als wir dann im AmaZoonico ankamen, mussten wir noch am Haus von Joelle und Michael vorbei schleichen, da Olivia und Familie dort „zum Essen eingeladen“ waren. (Die Anführungszeichen sind extra für dich, Eva) Am Volontärshaus angekommen, mussten wir feststellen, dass es komplett dunkel und leer war. Wir fanden auch keine Nachricht für uns. Wir sind also mal wieder vergessen worden. Mona ist deswegen noch einmal hoch zur Küche gelaufen, da wir auf unserem hinweg dort noch Musik gehört hatten. Die Köchin meinte, sie könne uns mit ihrem Kanu mitnehmen. Nun sind die Kanus der Quichua aber eher Einbäume und Mona und ich dafür, so unsere Befürchtung, zu groß und zu schwer. Die Köchin meinte dann aber, dass Michael auch ein Kanu bestellt hätte. Also sind wir zum Anleger gelaufen und trafen dort auf Joelle und Michael, aber leider auch auf Olivia, Douwe und Kayla. Scheiße! Ich habe dann gesagt, dass wir in der Liana Lodge mit Joana, der Volontärin dort, verabredet sein. IMG_4791Olivia hat mit das auch geglaubt, wir sie später sagte. Allerdings war sie auch eh schon total sauer. Denn eigentlich hatte sie sich ja auf ein gemütliches, selbstgekochtes 5-Gänge-Menue gefreut. Das konnte allerdings nicht stattfinden, da die Tische und Stühle angeblich nicht geliefert worden waren. Also musste sie zwangsläufig in die Liana-Lodge zum Essen, obwohl Michael doch ihren Unmut darüber sehr wohl gesehen hatte. Dazu kam dann noch, dass Mona und ich die Affen über Nacht alleine lassen wollten, ohne es vorher mit jemandem abzusprechen. Naja, wir sind dann also alle zusammen mit dem Kanu in die Lodge gefahren. Dort angekommen waren alle da. Die Volontäre, Angelika und Remigio mit Kindern, die Arbeiter mit Familien und noch ein par weitere Quichua. Mona und ich sind jedoch erst mal in Joanas Unterkunft und haben dort geduscht. Warm! Dann gabs Essen. Viel Fleisch leider, aber laut Mona war es sehr gut. Wir hatten uns schon den ganzen Tag auf Bier gefreut und darauf an der Bar zu sitzen. IMG_5932Pustekuchen, denn man konnte weder Getränke kaufen, noch danach fragen. Man bekam einfach sein Bier irgendwann. Das ganze Fest war ein wenig nach Quichua Regeln. Michael und Joelle erzählten uns ein wenig mehr über diese Regeln, da sie schon auf der Taufe von Cesars Kindern waren. Es lief so ab: Jeder der Paten bekam Bier, Wein und Puro, ein Vorläufer von Rum, den man für wenig Geld in den Apotheken kaufen kann, geschenkt. De Paten sind auch diejenigen, die die Gäste zu der Feier einladen. Sie verteilen dann das Bier Flaschenweise unter ihren Gästen. Die dürfen das jedoch nicht trinken. Denn man geht mit seinem Bier und einem Glas zu jemandem, der einem sympathisch erscheint und bietet ihm ein Glas an. Derjenige trinkt es dann, dreht es auf dem Kopf um zu signalisieren, dass es leer ist. Mit Wein und Puro läuft es ebenso. Man darf also nicht seine zugeteilten Getränke trinken, sondern nur die, die einem dann von einem Dritten angeboten werden. Je nachdem wie sympathisch man erscheint geht man mehr oder IMG_5347weniger betrunken nach Hause. Auf der Taufe war es dann auch so, dass jeder der Paten ein Huhn bekam. Aus dieses wurde unter den eigenen Gästen verteilt. Sobald jeder ein Stückchen bekommen hatte bekam man auch Suppe und Reis aus der Küche gebracht. Es sind eigentlich ganz schöne Regeln, finde ich. Nicht so schön ist es allerdings wenn es um das Tanzen geht. 1. man wird als Frau von dem Mann aufgefordert, andersherum geht es auf keinen Fall und es dürfen auch nicht zwei Frauen zusammen tanzen, 2. die aufgeforderten Frauen dürfen nicht ablehnen, 3. man fasst sich nicht an, finde ich ja gut, 4. man schaut sich nicht in die Augen, 5. man spricht nicht miteinander, 6. man stellt sich eigentlich immer nur von einem Bein auf das andere. Und wenn ein Mann ein Frau mehr als 3x auffordert, hat er ernste Absichten.
Auf dem Abschiedsfest hat man sich das Essen genommen, das Bier hat man bekommen, durfte es aber selber trinken, Wein gab es nicht, und Purp wurde, wie es sich gehört, gläserweise ausgeteilt. Beim Tanzen waren die Regeln der Quichua mit der aufgeklärten westlichen Weise vermischt. Zum Schluss habe ich sogar nur mit ein paar Volontärinnen getanzt. Obwohl der Alkohol zugeteilt wurde, waren am Ende wohl fast alle betrunken.

Deswegen war es auch ganz gut, dass bei dem Abschieds-Lagerfeuer am Dienstag nicht so viel Bier vorhanden war. Es gab zwar auch Rum und Whiskey mit Cola, aber das habe ich ja noch nicht einmal damals auf den Zeltdiskos im Fredenbecker IMG_4793Umland getrunken. An diesem Abend ging es dann auch etwas rührseliger zu. Zumindest habe ich 3 Personen weinen sehen, und ein paar mit leicht glasigen Augen gab es auch, und das lag nicht nur an dem feuchten Holz im Feuer.
Jetzt ist aber wahrscheinlich auch erst mal bis zum 30. Januar Schluss mit dem Feiern. An diesem Tag und an den beiden darauf folgenden Tagen haben Mona und ich frei bekommen. Also könne wir mal wieder zusammen nach Tena und am Samstag unseren zwangsläufigen Kater auskurieren. Hier ist es nämlich egal, wie viel Alkohol man am Abend zu sich nimmt, der Kopfschmerz am Nächsten Morgen ist vorprogrammiert.

Kommen wir zu den verrückten Affen. Paju ist mal wieder dabei mich und Mona von einander getrennt zu halten. Das ging nun soweit, dass ich tatsächlich einen Moment dachte, dass er mich beißen würde. Ich war gerade mal wieder dabei die Affen zu beobachten. Fast jeden Tag gegen späten Nachmittag fangen einige von ihnen an sich vor dem Haus zu versammeln, da wir um diese Zeit meist das Futter in der Bodega vorbereiten. So auch mein Fokustier von diesem Tag, Olga. Ich stand also vor dem Haus, beobachtete sie und unterhielt mich mit Mona, welche sich im Haus aufhielt. Paju bemerkte dies und versuchte zuerst Mona auszumachen, indem durch den Spalt unter der Tür schielte. IMG_5015Als er dann jedoch feststellen musste, dass er sich wohl schwerlich zwischen und setzten konnte, wurde er nervös. Er wurde so nervös, dass ich auch nervös wurde und versuchte irgendwie aus dieser Situation zu kommen. Das Problem war allerdings, das Paju aufgeregt vor dem Haus auf und ab lief und ich weder zurück weichen, noch zu einer der beiden Türen gelangen konnte. Er wusste dann irgendwann nicht mehr wohin mit seiner aufgestauten Energie, denn zum Glück scheint er noch etwas Respekt vor mit zu haben, so dass er dann Uspa, eines der Jungtiere, welches sich dummerweise in seiner Nähe aufhielt, schüttelte. Klassische Übersprungshandlung Zumindest nennt man es bei Hunden so. Erst als Mona den Kopf durch eine der beiden Türen steckte und Paju somit ablenkte, konnte ich zur anderen Tür ins Haus. Nach dieser Situation rechne ich eigentlich fast schon damit, dass zumindest nur eine von uns unversehrt nach Berlin zurückkommen wird. Entweder es erwischt Mona, weil sie mir zu nahe kommt, oder es erwischt mich, weil ich auf seine Zuneigungsbekundungen nicht eingehe. Und das habe ich Weißgott nicht vor.
Nun eine Information, die wohl vor allem Sabrina interessieren wird: IMG_5017Anny wohnt immer noch alleine im Wald. Aber es scheint ihr ganz gut zu gehen. Wir füttern sie dort fast jeden Tag und die anderen Affen besuchen sie regelmäßig. Sie wohnt nämlich in der Nähe von mehreren Obija-Bäumen. Obijas, oder wie auch immer man es schreibt, lassen sich wohl am besten als eine Mischung von Trauben und Lychees beschreiben. Sie sehen ersteren ähnlich und schmecken wie letzere, wachsen allerdings auf 20-30m hohen Bäumen.

Letzten Sonntag waren Mona und ich auf der Fiesta de Rio Napo. Marco, der Leiter (glaube ich) von Jatun Sacha, eine biologischen Station, die an der Straße nach Tena liegt, erzählte mit am Donnerstag davon. Wir haben den ersten Teil des Weges auf der Ladefläche eines Pick-Up zurückgelegt. Ab der Kreuzung, an welcher es geradeaus nach Tena geht und rechts nach Ahuano, unserem Zielort, sind wir dann gelaufen. In der prallen Sonne, ohne die Möglichkeit in den Schatten auszuweichen. Dann kam nach einiger Zeit ein Auto vorbei, wurde langsamer und fuhr neben uns her. Der Fahrer fragte in perfektem deutsch: „Na, wo wollt ihr denn hin?“. Ich kannte ihn. Er hat eine Fondation in der Nähe von Misahualli, die sich mit Wiederaufforstung beschäftigt. IMG_4783Sein Auto war leider schon gerammelt voll und auch kein Pick-Up. Allerdings verfügte es über Trittbretter zu beiden Seiten. So haben wir dann den Rest des Weges an den Außenseiten eines Autos zurücklegen können. Wie praktisch es doch ist so ohne Anschnallpflicht.
In Ahuano haben wir dann sogar ein paar Leute aus dem AmaZoonico getroffen und mit ihnen zusammen auf den Zieleinlauf der am Rennen teilnehmenden Kanus, Flöße, Schlauchboote, Kajaks, und was weiß ich nicht noch alles, gewartet. War aber recht unspektakulär. Später sind dann auf dem Festplatz Kinder in Kostümen mit einem klassischen-folklorostischen-Asudrucks-geschichtenerzählendem Tanz aufgetreten. Danach kamen ein Quichua-Sänger und noch eine Erwachsenen Tanzeinalge. Dann musste wir auch schon wieder zurück.
Meine Kamera ist leider immer noch out of order, aber dafür ist nun endlich der erste Diafilm voll.

Montag habe ich dann noch festgestellt, dass sich die Blätter einer in Europa erhältlichen Topfpflanze auch recht gut aus Regenschutz eignen. Aus Ermangelung einer Kamera, s.o., habe ich mal versucht ein Bild von dieser Pflanze zu malen, da ich nicht den blassesten Schimmer habe, wie sie heißt. Leider muss ich gerade feststellen, dass ich es nicht hochladen kann. Die gnaze Arbeit umsonst. Was ich außerdem schon in den letzten Wochen hier festgestellt habe ist, dass unglaublich viele Topfpflanzen aus dem Amazonas kommen. Und dass es sich bei vielen von ihnen um Epiphyten handelt.
Zumindest ein biologischer Begriff zum Ende.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Weihnachten und der ganze Rest

Auf Weihnachten eingestimmt, soweit das überhaupt möglich ist bei 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 85%, wurden wir ja schon bei unseren letzten Besuchen in der Aranja-Bar in Tena. Eigentlich ein schrecklicher Ort. Bevölkert wird diese Bar nämlich von männlichen Guides, die versuchen die Touristinnen und Volontärinnen, und von beiden gibt es viele, abzuschleppen. Man sitzt zum Beispiel zu zweit, oder zu dritt, alles Frauen, am Tisch. Dann kommen 1-5 Guides setzten sich dazu und fragen: „ Na, ganz alleine hier?“ ????. IMG_5927Was soll das? Mein und Monas und auch von vielen anderen europäischen Frauen geteiltes Pech ist es, dass wir groß, blond und weiß sind. Mein Glück ist es dann allerdings, das ich immer noch kein spanisch spreche. In solchen Situationen echt praktisch, wenn auch sonst total doof, denn die meisten hier sprechen kein englisch. Also, die Aranja-Bar hat eine riesengroße mit Watteschnee bedeckte Krippenlandschaft aufgebaut. Schnee und Krippe passt ja schon mal nicht zusammen. Aber außer den Protagonisten der Szene, waren dort auch noch überdimensionierte Rehkitze, etwa in der Größe von Eseln und unterdimensionierte Hunde, Zebras, Schafe und Rentiere in der Größe von Meerschweinchen. Zudem hingen noch gedrehte, glänzende, gläserne peperoni-ähnliche Christbaumdinger im Ficus. IMG_5319Leider hatte ich jedes Mal meine Kamera vergessen, aber als Beweis habe ich einen Hund und ein Zebra mitgehen lassen. Und nachdem meine Kamera nun die ganze Zeit gesponnen hat, hat nun meine Speicherkarte scheinbar den Geist aufgegeben und die Bilder der letzten Wochen sind einfach mal weg. Schade eigentlich.

Weihnachten im Dschungel war etwas beschaulicher, als in der Metropole Tena. Am 24. waren Mona und ich allein in Maquisapa. Ich hatte extra Käse, Lasagneplatten und etwas Gemüse aus Tena mitgebracht, aber Mona hatte Probleme mit ihrem Magen und Darm, vermutlich ein Parasit. Also habe ich mir einfach Brot mit Tomate und Paprika mit dem guten gelben Käse überbacken. Bruscetta am Heilig Abend, mal was anderes. Wir haben dann aber doch noch eine Flasche Rotwein zusammen getrunken. Am 25. sind wir dann gegen 17:00 Uhr ins AmaZoonico aufgebrochen. Dort haben wir dann geduscht, uns schick gemacht und sind gegen IMG_535519:00 Uhr mit den anderen Volontären zum Haus von Olivia und Douwe gelaufen. Dort angekommen kam uns schon Weihnachtsmusik entgegen. Zudem gab es einen echten Weihnachtsbaum aus Quito, glaube ich. Leider hat man von dem Baum fast nichts gesehen unter all dem glitzer-glänz-Schnickschnack in dem der Baum eingepackt war. (Ich hatte mal ein Foto davon) Nachdem alle ihren Platz gefunden hatten gab es Käse- und/oder Fleischfondue. Dazu gab es Guacamole. Auch `ne nette Kombination. Später wurden dann die Tische zur Seite geräumt, und nah ein paar weiteren Gläsern Wein haben dann auch fast alle getanzt. Ich nicht. Ich hatte mein Pulver für diese Woche ja schon am Freitag davor verschossen, als ich mit Mona in Tena in der Diskothek war. War ein schönes, komplett anderes Weihnachten.

Letzten Montag hatte ich ziemlich großes Glück. Nachdem mich am Sonntag eine Konga, in den leider immer noch vorhandenen Hüftspeck, IMG_5014gebissen hatte. Kongas sind ca. 2 cm große Ameisen. Man erkennt sie gut an der gelben Tibia (Unterschenkel) des ersten Beinpaares. Als wir vor gut 2 Monaten im AmaZoonico angekommen sind, erzählte man uns, dass der Biss bzw. Stich 3 Tage lang Fieber bedeuten würde. Aber das stimmt wohl nicht. Sie heißen hier teilweise auch Veintecuatro (24 auf Spanisch), weil ihr Biss/Stich 24 Stunden lang schmerzt. Ich hatte wohl auch hier noch Glück, denn bei mir verhält es sich eher wie ein Wespenstich. Vielleicht aber auch deswegen, weil ich die ganze Zeit eh schon Antihistamine schlucke. Aber zurück zu Montag. Ich war, natürlich, zur montäglichen Sitzung im AmaZoonico. Ich hatte 1. Glück, weil uns wieder Kanu und Auto zur Verfügung standen. 2. hatte ich Glück, das am Freitag zuvor Feiertag war. Normalerweise kommen am Freitag immer ganz viele Früchte für die Tiere an. Die werden hier übrigens von den Ortsansässigen angebaut, ans AmaZoonico geliefert und verkauft. Da ja nun aber Feiertag war, kamen die Früchte am Montag. Und zwar genau in der Zeit, in der ich noch dort war. Das heißt ich konnte mir ganz viele tolle verschiedene Früchte für die Tiere aussuchen. Deswegen hatten wir, bzw. ich, weil Mona ja auf dem Weg zur Grenze und wieder zurück war, ein recht großes Sortiment an Früchten in Maquisapa. Guavas, Mais, Orangen, Papaya, die komischen gelb-grünen, an Khaki erinnernden Früchte, Avocado, Kohl und so braune, innen orange, sehr leckere Früchte. IMG_5122(auch davon hatte ich mal ein Foto) Dazu natürlich noch die obligatorischen Platanos und Horitos. Das bedeutete allerdings auch viel, viel zu schleppen. Vor allem für mich. Denn leider saß Paju direkt vor dem Haus, als wir mit der zweiten Ladung ankamen. Somit sind Michael Edison (nicht Ericson, wie letztes Mal versehentlich genannt), Felix und Cesar sicherheitshalber nicht bis ganz ans Haus gelaufen. Sie haben die Sachen noch über den Fluss gebracht, aber den Rest des Weges habe ich dann lieber alleine gemacht. Denn Paju scheint seit seiner Zahn-OP noch schlechter auf Männer zu sprechen zu sein.

Am Dienstag dann wollte ich endlich mal wieder den Müll verbrennen. Auch wenn es mir zutiefst widerstrebt Plastik zu verbrennen. IMG_5922Es ist immer noch besser als es zu verbuddeln, und das sind nun mal die einzigen beiden Optionen, die man hier hat. Also habe ich die erste Ladung auf den Rost gelegt und angezündet, als plötzlich Paju hinter mir auftauchte. Man riecht ihn normalerweise meistens bevor man ihn sieht. Er saß schon ein Stückchen weiter weg, trotzdem beschloss ich lieber zu gehen. Ich will es ja nun echt nicht drauf ankommen lassen. Kaum war ich weg, sah ich wie Paju in die noch sehr kleinen Flammen biss. Er zuckte zurück, biss wieder zu, zuckte zurück, biss zu. So lange, bis er alle kleinen Flammenherde vernichtet hatte. Danach haben er und ein paar weitere Woll- und Klammeraffen sich über die noch nicht mal halbverschmorten Plastikteile hergemacht. Die fressen das nicht auf, denk ich, aber lecken es ab, oder spielen damit.

Sylvester fing ähnlich an wie Weihnachten. Ich habe mich so gegen 17:00 Uhr mal wieder auf den Weg gemacht. Im AmaZoonico angekommen, unter die Dusche. Wollte mich schick machen, sprich Wimperntusche benutzen, und habe aber vorher noch erfahren, dass es eine Kostümparty werden soll. Tja, überleg dir mal in 20 min als was du dich verkleiden willst. Und natürlich musste es ja auch im Rahmen des Möglichen sein. Also habe ich mir dann mit so einer komischen Frucht, mit der man auch Klamotten färben kann, die Lippen geschminkt und mir einen Schnurrbart angemalt. Das ganze war dann eine Hormonstörung. Die Idee ist zwar geklaut, aber sie ist einfach und gut. Schade, hätte ich vorher davon gewusst, hätte es mir Spaß gemacht mir etwas zu überlegen und zu basteln. IMG_5205Bei Olivia und Douwe, das einzige Haus mit Musikanlage, wurde dann gegrillt, getrunken und getanzt. Ich diesmal auch. War wieder sehr schön. Um kurz nach 6:00 Uhr bin ich dann mit den letzten zwei verbliebenen Volontärinnen Richtung Bett gelaufen. Nach nur 2 Stunden Schlaf hat dann allerdings auch schon der Wecker geklingelt. Aber ich habe ihn dann doch noch einmal um eine Stunde verstellt. Ein Luxus, den die anderen Volontäre nicht hatten. Dafür musste ich dann allerdings nach knapp drei Sunden Schlaf mit Kopfschmerzen durch den Regenwald laufen, der natürlich an diesem Vormittag seinem Namen alle Ehre machen musste. In kürzester Zeit war ich klitschnass. Als ich dann fast am Haus war, musste ich ja aber noch über den Fluss. Für die Seilbahn war ich diesmal definitiv zu schwach, also entschied ich mich für den Fußweg. Obwohl das Wasser nur kniehoch war, hatte es doch extrem Kraft. Ich habe es trotzdem geschafft den Fluten zu entkommen. Nass war ich eh, da machte es dann auch nicht mehr, als die letzten trockenen Stelen meines Köpers, die Füße, auch triefnass wurden. Nachdem ich dann die Tiere gefüttert hatte, bin ich trockengelegter Weise in der Hängematte eingeschlafen. Eine Datenaufnahme hätte an diesem Tag, bei diesem Wetter mit der mangelnden Konzentrationsfähigkeit sowieso keinen Sinn gemacht.
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Letzten Samstag war es hier verdammt kalt. Ich kam von der ersten Beobachtungsrunde zurück und wollte schon mal eine Hefeteig ansetzten um dann nach der zweiten Runde Brot backen zu können. Aber ich bin nicht noch mal raus. Denn es hat schon wieder geregnet. Später hat sich dann der Regen mit Sturm abgewechselt. Da wir ja aber keine Fenster, sondern nur Fliegengitter haben, wurde dann die vom Regen abgekühlte Luft richtig schön durch das Haus geweht. Ich saß mit nem Longsleave und meiner Trainingsjacke in der Hängematte und habe Tee getrunken. Es haben echt nur noch die Wolldecke und ein paar dicke Socken gefehlt.

Zum Schluss jetzt noch ein kleiner Absatz über meine Arbeit, im weiteren Sinne. Ihr sollt ja nicht auf die Idee kommen, dass ich hier nur feiere und lese. Anny, eines der adulten Weibchen, hat 6 Jahre lang in einer Familie gelebt. Da sie mit im Haus wohnte, musste sie Windeln tragen. Nachdem sie dann erst den Hund und dann die Frau der Familie gebissen hatte, wurde sie wohl schweren Herzens in ein Rescue Center abgegeben und kam so zum AmaZoonico. Die Leute erkundigen sich noch manchmal nach ihr. Das macht sonst IMG_5044eigentlich niemand. Anny ist deswegen auf jeden Fall sehr auf Menschen geprägt und hat sich, seit dem wir die Tiere aus dem Käfig ließen, immer nur zwischen dem Haus und dem Käfig aufgehalten. Am Sonntag, den 28.12. habe ich sie dann das erste Mal am Ende der Plantage gesehen. Das hat mich erst noch gefreut. Als dann aber alle anderen zurück zum Käfig gingen. Blieb sie auf der Plantage. Ich hatte ein komisches Gefühl dabei und habe sie deswegen gerufen. Sie reagiert, natürlich, auf ihren Namen. Sie kam trotzdem nicht. Also bin ich hin und habe sie versucht mit mir mit zu locken. Hat aber auch nicht funktioniert. Ich bin dann die anderen Tiere füttern gegangen. Am Montag habe ich sie dann gar nicht gesehen. Als ich dann allerdings am Dienstag gerade bei meinen Beobachtungen war, saß da plötzlich Anny auf dem Baum im Wald hinter der Plantage. Sie sah gut aus. Dann war Sylvester und ich hatte einen Kater am Donnerstag. Außerdem hatte es ja geregnet. Am Freitag habe ich dann sicherheitshalber ein paar Horitos in meinen Rucksack gepackt. Ich habe sie auch wieder an der gleichen Stelle gefunden. Dass habe ich dann die letzten Tage auch weiterhin so gemacht. Am Sonntag habe ich dann etwas getrunken als ich sie nach und nach mit immer mehr Horitos versorgte. Als sie die Flasche sah, kam sie sehr nah an mich heran. Ich habe ihr dann die Flasche hingehalten und sie hat die Lippen gespitzt und aus der Flasche getrunken. Ich weiß, eigentlich sollte man so etwas nicht tun, aber es war so witzig. Und sie hatte nun mal Durst, und da ist es besser, finde ich, ihr zu Trinken und zu Essen zu geben, bevor sie verdurstet oder verhungert. Mal sehen, ob/wann sie wieder zur Gruppe stoßen wird. IMG_5084

Vielen Dank übrigens für das Diktiergerät. Das ist echt gold Wert. Gerade wenn man nach einem starken Regen die Abhänge (und die sind wirklich teilweise sehr steil) mehr oder weniger runter- bzw. raufrutscht. Es ist dann schon sehr praktisch, wenn man beide Hände frei und nichts im Mund hat und trotzdem die ganze Zeit in der Lage ist Daten aufnehmen zu können. Oder am Freitag, als ich in einen ziemlich starken Regen kam kurz nachdem ich Anny fand. Denn während man, um die Daten in den Block zu schreiben, zwei Hände braucht und Papier ja nun mal schnell durchweicht, braucht man für das Diktiergerät nur eine Hand und kann sich mit der anderen noch zwei Bananenblätter über den Kopf halten. Das habe ich dann auch gemacht. Allerdings muss man beim Abreißen der Blätter darauf Acht geben, dass die großen Jungs es nicht als Demonstration von Stärke verstehen. Ist aber gut gegangen. Ich habe mich dann mit meinem biologisch abbaubaren Schirm noch unter eine Bananenstaude gestellt. Dort habe ich dann etwa 30 min ausgeharrt und weiter meine Daten gesammelt. Macht aber wenig Sinn, denn wenn es so regnet verkriechen sich die Affen auch irgendwo unter dem Blätterdach und ziehen den Kopf ein. IMG_5255Praktisch, wenn man es mit kleinen Weicheiern zu tun hat. Jetzt weiß ich nämlich, dass ich bei Regen nicht mehr raus muss. Während ich mich da unter der Palme verkrochen hatte, ist der kleine Graben neben mir, der normalerweise gar kein Wasser führt, in kürzester Zeit zu einem doch beträchtlichen Bach angeschwollen, der im Durchschnitt 1,5 m breit war.

Danke auch an die Personen, die mir noch einmal eingetrichtert haben wirklich meine ganze Musik mitzunehmen und nicht nur den MP3-Player. Ansonsten hätte ich wohl schon längst keine Lust mehr Musik zu hören, da sie mir schon zu den Ohren wieder rauskommen würde.

Vielen Dank an Andrea, Caro und Verena (die Namen sind alphabetisch geordnet, damit es nicht zum Streit kommt. Und es hätte auch keinen Unterschied gemacht, wenn ich sie nach den Nachnamen geordnet hätte. Oder nach dem Alter.) für das Päckchen. Es kam genau im richtigen Moment. Ich hatte am 31. gerade das letzte der 7 Bücher meiner Reisebibliothek durchgelesen. Das Päckchen habe ich dann am 1.1. mit nach Maquisapa Alpa genommen, es war schon im AmaZoonico. Das erste Buch „Das magische Messer“ habe ich gleich am 2.1. durchgelesen. Zum Glück ein regnerischer Tag, deswegen hatte ich genügend Zeit zum Lesen. Ein gutes Buch, für meinen Geschmack. Aber es grenzt schon ein wenig an Folter, jemandem, der noch 2 Monate im Dschungel festsitzt, nur den zweiten Band einer Trilogie zu schicken. Habt ihr Angst ich komme nicht zurück? Krabat habe ich dann gleich am Tag danach gelesen. Wieder Regen. Wer ist denn Benjamin Weller?
So sehr ich mich auch über das Päckchen mit den Büchern gefreut habe, schickt mir mal bitte keine mehr. Denn ich wollte mein Gepäck für den Rückflug eigentlich reduzieren und nicht aufstocken.

Und danke an all die Menschen, die vor dem Internet ausharren und darauf warten, dass ich online bin, oder mich mit Nachtrichten aus der Heimat per Email versorgen. Weiter so!

Gestern habe ich den Bus übrigens nicht verpasst. Ich bin mit einem Auto mitgefahren. Dass ist hier ganz praktisch. Manche Leute, die mit dem Autohiddensee-024 in die Stadt fahren sammeln die Personen, die an den Bushaltestellen warten, oder die, die an der Straße entlanglaufen, so wie ich, auf. Manche nehmen Geld dafür, andere nicht. Aber man muss nie mehr zahlen als man für den Bus gezahlt hätte. Also 1,75 Dollar.

So, die Hälfte der Zeit ist schon rum, deswegen finde ich kann ich mal kurz und ganz leise sagen, ich freu mich auf Zuhause. Auch wenn hier alles schon sehr interessant und spannend ist. Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass ich in kältere Gefilde gehöre. Zu Leuten die genau so einen verdammten Stock in ihrem Arsch haben wie ich. Ich mag das, irgendwie.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Twelve Monkeys

Wir sind, zum Glück, noch nicht verrückt geworden. IMG_5432Aber die Affen fangen langsam an durchzudrehen. Paju versucht mich dazu zu bringen, ihm die Nippel zu lecken. Bei Wollaffen ist das anscheinend eine Art der social grooming. Zudem versucht er Mona und mich voneinander getrennt zu halten. Masha, einer der anderen starken Männer, will mit mir Spielen. Und Moi das adulte Klammeraffen Männchen hängt seit Tagen nur noch mit den Wollaffen rum, anstatt mit seinen Artgenossen auf Tour zu gehen. Gima, eines der Klammeraffenweibchen ist sowieso schon seit Wochen nur am Haus, oder in unserer Nähe. Sie folgt uns zum Teil auch, wenn wir die Wollaffen in den Wald oder auf die Plantage verfolgen. Der normalste Affe hier ausgenommen von uns, ist wohl Gimas Junges Gawari. Sie hat Angst vor uns und die Wollaffen sind ihr auch nicht so ganz geheuer. Ansonsten gilt hier zurzeit wohl no specism, wie Mona es ziemlich gut auf den Punkt gebracht hat.IMG_5325

Da sich die Affen nun immer weiter in den Wald begeben haben Mona und ich beschlossen uns dieses Mal in Tena Mini-Macheten zu besorgen. Zum Einen sieht es ja schon ziemlich übel und gefährlich aus, wenn man eine am Gürtel hängen hat, zum Anderen können wir dann endlich mal ein wenig Ordnung in diesem Dschungel schaffen. Es gibt hier einfach zu viel Dornengestrüpp, Rankepflanzen und auch Tierbauten oder andere Löcher. Letzten Sonntag bin ich mit dem linken Bein bis zur Hüfte im Erdreich verschwunden und zwar sehr plötzlich. Bisher kam uns aber, Gott sei Dank, noch nichts entgegen.

Die meisten Quichua haben hier nicht nur Gott, sondern auch Schamanen. Der Glaube daran geht sogar so weit, dass die zum Amazoonico gehörende Insel mit einem Schamanenfluch belegt wurde. Bei der Insel handelt es sich um so etwas wie Alcatraz für Affen. Dort kommen die ganzen aggressiven, oder sonst gestörte Affen hin, die man nicht in der Nähe von IMG_5439Menschen auswildern sollte. Trotz der Gefahr schmerzhafter Bisswunden, eine Volontärin hat ein großes Stück ihrer Nackenhaut auf der Insel gelassen, ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass Affen verschwinden. Deswegen wurde von den Selva Viva Leuten ein Schamane bezahlt, der eben einen Fluch auf die Insel gelegt hat. Nun trauen sich die Einheimischen anscheinend nicht mehr auf diese Insel, denn seit dem ist zumindest kein Tier mehr von dort verschwunden. Zudem hat einer der Waldhüter, Jaime, eine Zeit nicht arbeiten können. Seiner Meinung nach, wurde er ebenfalls mit einem Fluch belegt. Nun wurde wieder lange überlegt, was man machen soll. Schlussendlich wurde ein erneut ein Schamane bezahlt, der Jaime von diesem Fluch befreite und siehe da, er konnte wieder ganz wie zuvor arbeiten. Die Schamanen sind also ihr Geld, 40 Dollar, wert. Der Preis ist wohl so hoch, weil sich die Schamanen für jede Sitzung, Seance, was auch immer, vorher mit Ayuvasca zu knallen. Ayuvasca ist eine psychoaktive Flüssigkeit, die aus einem Kaktus gewonnen wird. Man kann es hier für 10 Dollar ausprobieren. Mal sehen.IMG_5466

In den letzten Tagen sind Mona und ich des Öfteren schon um 5:00 Uhr morgens aufgestanden, damit wir schon vor Sonnenaufgang, also in der Morgendämmerung mit unseren Beobachtungen anfangen konnten. Leider sind die meisten der Wollaffen meist noch früher dran, und die Hälfte von ihnen ist schon mehr oder weniger aktiv, wenn wir gegen 5:40 Uhr am Käfig ankommen. Es könnte auch sehr gut sein, dass wir morgens die Klammeraffen aufwecken, sie schlafen am Haus, und das Moi es dann kaum erwarten kann zu seinen neuen besten Freunden zu gelangen um diese dann wiederum aus dem Schlaf zu reißen.

Hier ist übrigens das erste Foto von meinem Untermieter (eigentlich ist er braun). Der sich nun abr dazu entschieden hat ein eigenes Zimmer zu beziehen. Er ist ein wenig scheu, deswegen hat es auch mit dem Foto bis letzte Woche gedauert. Aber er ist wirklich sehr nützlich. Ich habe in meinem Zimmer noch nicht eine Kakerlake entdecken können. IMG_5338Ganz im Gegensatz zu Mona. Sie hat inzwischen das Zimmer gewechselt und bewohnt nun die Luxussuite mit eigener Hängematte, allerdings auch mit nervigen Nachbarn mit quietschendem Bett, so klingt nämlich das neueste Insekt, welches unter ihrem Fenster wohnt. Außerdem hatte sie am Sonntagabend mal wieder ein Kakerlake in Mausgröße in ihrem Zimmer.

Ein gutes hat die Sache mit Paju übrigens. Als am Montag die Früchte für die Tiere und das Essen für uns kamen, habe ich die Tür zur Bodega (dort wird das Futter für die Affen und einiges mehr gelagert) für einen dummen, kurzen Moment nicht ganz geschlossen. Als ich mich dann umdrehte um noch ein paar Früchte zu verräumen saß Paju plötzlich direkt neben mir und fraß Horitos. Vor ein paar Wochen hätte ich wohl nicht nur einen Riesenschreck, sondern auch Angst bekommen. IMG_5401
So konnte ich ihn aber mit rationalem, kühlen Verstand und einem Ei, noch mal einen herzlichen Dank an unsere drei fleißigen Hennen, aus der Bodega locken.

Gilberto ist übrigens wieder da. Und ich habe erfahren, dass es sich auf der Plantage doch nicht, wie gedacht, um Bio-Horitos handelt. Sie wurden gedüngt.

Heute habe ich im Übrigen wieder mal den Bus knapp verpasst. Somit bin ich, wie schon die letzten drei Male, bis Puerto Barantilla gelaufen um dort auf den Bus zu warten. Somit herrscht sogar bei den Fahrten nach Tena fast Routine.

Zum Schluss noch die Erfüllung von Caros Bitte.


So, das war nun das, was ich eigentlich schon am 19. oder 20., halt bei meinem letzten Tena-Aufenthalt, ins Netz stellen wollte. Allerdings funktionierte da das Internet mal wieder nicht so ganz. Da wär sie mal wieder die Routine. Nun ja, da Mona über Sylvester ausser Lnades muss, um ein neues Dreimonatsvisum zu bekommen, bin ich halt schon nach 4 Tagen wieder in Tena. Denn ich kann wohl eher nicht, wie eigentlich geplant zwischen Weihnachten und Sylvester mherkommen, da ja eine von uns bei den Affen bleiben muss. Und ich somit wohl nicht vor Januar wieder nach Tena kommen kann. Das nur zur Erklärung, jetzt erzähle ich euch mal was in den letzten paar Tagen so spannendes hier passiert ist:

Überschrift: Wir leben hier doch schon gefährlich

Als ich am Samstagabend gegen 18:00 Uhr zurück zum Haus kam, Mona war noch eine Nacht in Tena geblieben, fand ich einen Zettel auf dem Stand:IMG_5493
„Hola chicas, weh ad some probems with Paju, had to close him in. Please feed him. We`ll talk Monday about what to do with him. Hope you had a nice weekend, all the animals are fed for today. Enjoy the door. Keys are with teh eggs.
PS. Be careful with Masha“
Ok, also Paju im Käfig, Masha dreht wieder mal am Rad, aber zumindest haben wir nun eine Verbindungstür von unserem Wohnraum zur Bodega.
Als ich dann am Montag zur wöchentlichen Besprechung gelaufen war, haben sie mir die dazugehörigen Geschichten erzählt. Das mit der Tür wussten wir eh. Paju hatte wohl schon etwas rumgeprollt während Douwe und Michael im Haus hämmerten und sägten, um für uns die Tür in die Wand zu bauen. Ist übrigens sehr gut geworden. Egal, als sie dann jedenfalls mit den Futtereimern hoch zum Käfig liefen, war noch alles gut. IMG_5499Oben angekommen ist Paju auf den Käfig geklettert, auch alles gut. In den 10 Sekunden, in denen Douwe Michael Masha zeigte (sieht komisch aus, ergibt aber Sinn), ist es dann passiert. Paju hat Douwe attackiert. Er hat versucht ihm in den Oberschenkel zu beißen, aber Douwe war schneller. Er hat Paju mit dem Kompost-Eimer weg geschlagen. Paju kam allerdings zurück und hatte es diesmal auf den Unterschenkel abgesehen. Aber er bekam wieder einen Schlag mit dem Eimer ab. Daraufhin ist er dann erneut auf den Käfig geklettert um die nächste Attacke von oben starten zu können. Diesmal bekam er wohl mehr Douwes Faust als den Eimer zu spüren. Das hat dann gewirkt. Paju verpisste sich. Wer bekommt auch schon gerne eine Faust ins Gesicht. Danach haben Douwe und Michael dann beschlossen Paju in den Käfig zu sperren. Also haben sie den noch vollen Futtereimer, den Michael trug, auf die Futtertische innerhalb des Käfigs entleert. Anschließend haben sie die Affen einzeln wieder freigelassen, bis nur noch Paju im Käfig saß.
Mit Masha war es nicht ganz so dramatisch. IMG_3942Douwe wollte oben auf dem Käfig ein Stück Wellblechpappe, welches als Sonnen- und Regenschutz dort angebracht war, abmontieren, oder befestigen, ich weiß es nicht. Als er fast am Ende der Leiter angekommen war, blickte ihm Masha von oben entgegen. Er ließ sich nicht verscheuchen wie sonst von Douwe. Erst als ihm Michael einen Stock nach oben reichte, konnte er Masha ein Stück zurück schicken. Kurz für alle nicht verhaltensbiologisch einigermaßen vorgebildeten unter euch: Wenn ein Tier einem länger in die Agen schaut handelt es sich in den meisten Fällen um einen Ausdruck von Dominanz, eventuell sogar um eine Drohung. Deswegen sollte man Hunden ja zum Beispiel auch nicht in die Augen starren. Nun gut, als Douwe dann auf dem Käfig stand, immerhin in 5,50 m Höhe, drehte sich Masha noch einmal zu ihm um und grinste ihn an, also zeigte seine Zähne. Der Hundevergleich hilft auch hier: eindeutige Drohung. Douwe meinte es läge wohl daran, dass Anny, eines der adulten Wollaffenweibchen, gerade heiß, also läufig sei. An sich kein soo großes Problem, man muss schon aufpassen, kann es aber meist ganz gut händeln. Das Problem in diesem speziellen Falle ist nur, dass Anny 6 Jahre lang bei Menschen gelebt hat, somit einen Kontakt mit Menschen dem mit Affen bevorzugt. IMG_5538-3-Demnach auch den sexuellen Kontakt. Masha ist also eifersüchtig, um es mal sehr vermenschlicht auszudrücken.
Auf mich hat er aber am Sonntag bei der Datenaufnahme, recht normal reagiert.

Montag bin ich ja, wie schon erwähnt, zum wöchentlichen Meeting gelaufen. Diesmal hatte ich sogar Glück und konnte mit dem Kanu und dem Auto ein großes Stück des Rückweges zurücklegen. Nichts mit Routine, zumindest dieses Mal. Mit mir zurück kam außer Douwe, Michael, den beiden Arbeitern Ericson und Felix und Isabelle auch das Wickelbärenmännchen, Pong. Wickelbären sehen, finde ich, ein wenig aus wie Yoda von Starwars. Zumindest der Kopf, und sie sind natürlich nicht grün. Zudem haben sie eine sehr lange, dünne Zunge mit der sie Nektar aus Blüten trinken, und einen langen Greifschwanz. Genau wie die Woll- und Klammeraffen. Außerdem sind sie nachtaktiv.
Nachdem wir dann sämtliche Platanos, Horitos, Choclos, Papayas, komische grün-gelbe Früchte, die ein wenig nach Khaki schmecken und natürlich Pong zum Haus geschleppt hatten, bat mich Douwe Paju in den Frontcage zu sperren. Der Frontcage ist ein kleinerer Käfig gleich am Eingang, der durch eine von außen verschließbare Tür mit dem eigentlichen Käfig verbunden ist.IMG_5528 Dann kam Douwe mit einem Blasrohr, der zweite Schuss saß dann auch. Die ganze Prozedur war allerdings mit einem Riesengeschrei von Paju verbunden, der ein paar Schaulustige heran rief. Als er dann einigermaßen weggetreten war, gingen Edison und Michael zum ihm hinein. Paju schlief nicht ganz. Deswegen entschloss sie Michael dann auch dagegen ihn als erster zu packen. Ich kann das sehr gut verstehen. Tiere auf Ketamin haben keine Angst mehr. Das heißt also, wenn sie nur leicht betäubt sind, sind sie extrem gefährlich. Also hat es dann Edison probiert. Der erste Versuch ging auch prompt daneben. Paju schrie auf und sprang, so gut er eben konnte nach einer kurzen Attacke davon. Sie haben ihn dann aber recht schnell wieder zu packen bekommen. Allerdings wieder nur unter großem Protestgeschrei. Es kamen also noch mehr Wollaffen um ihrem Chef zur Seite zu stehen. Vielleicht sind sie aber doch auch ein wenig barbarisch veranlagt und wollte ihn leiden sehen. Ich glaube aber ersteres. Es sieht auch echt brutal aus, wenn einem Affen die Arme auf den Rücken gedreht werden, aber sie halten dann still. Leid tat er mir trotzdem. Dann haben sie ihm noch einen Stock zwischen die Kiefer geschoben, damit er sie nicht beißen kann und haben ihn dann kastriert. Ganz so schlimm war es dann doch nicht, sie haben ihm nur seine wunderschönen Eckzähne abgerundet. Ab jetzt sind also eventuelle Bisswunden nicht mehr ganz so schmerzhaft.IMG_5387
Jetzt hatten wir also den Wickelbären Pong und den zahnbehandelten Wollaffenmacho Paju im Käfig.
Paju haben wir aber heute am Dienstag, wieder freigelassen. Wir gingen mit unseren Schlagstöcken bewaffnet zum Käfig und öffneten die Tür. Paju kam nach ca. 2 Minuten, völlig ruhig heraus. Mal sehen wie er sich in den nächsten Tagen verhalten wird. Dreht er durch, muss er wohl auch nach Alcatraz. Pong folgt ihm erst in einem Monat in die Freiheit.

Weihnachten, also am heiligen Abend, werden Mona und ich allein in Maquisapa Alpa sein. Das große Festessen mit Olivia, Douwe, Micheael, Joelle und den ganzen Volontären findet erst am 25. statt. Es wird Käsefondue geben. Schön, aber komisch, so ein Essen bei durschnittlichen 26 Grad und am anderen Ende der Welt. Ich freu mich trotzdem.


Also, Frohe Weihnachten euch allen und ein schönes Sylvesterfest.

Und hebt bitte eine Flasche Glühwein für mich auf. Und vielleicht auch ein paar Lebkuchen? Mama, Papa?

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Es war soweit

Wir haben vorletzten Donnerstag endlich die Wollaffen freigelassen. Gegen 8:00 Uhr hat Olivia die Käfigtür geöffnet. Die ersten kamen auch sehr stürmisch rausgelaufen. Bei anderen hat es ein wenig gedauert. Gilberto, der Pirat (er hat nur ein Auge, da war eine Schrotkugel in seinen Kopf) hat sich 4 Stunden Zeit gelassen. Dann den Kopf aus der Tür gestreckt und ist wieder rein. Er kam dann immer ein wenig weiter raus. Leider war er vorgestern Abend nicht mehr bei der Fütterung. Und auch gestern Morgen haben wir ihn nicht gesehen. IMG_5231Hoffentlich ist er wieder da, wenn ich heute Nachmittag zurück komme. Es fehlt auch schon ein adultes Weibchen, Casha. Sie ist allerdings schon seit einer Woche verschwunden. Sie ist zuerst mit Masha einem erwachsenen Männchen abgehauen, die kamen dann aber am nächsten Tag wieder. Dann ist sie mit Paju weg. Er kam nach zwei Tagen wieder, sie leider nicht. Gleich am ersten Tag ist auch schon Milma, ein subadultes Weibchen verschwunden. Aber nach zwei Tagen war sie wieder da. Jaime, einer der Wildhüter hatte sie auf der Strasse gefunden, als sie dort langgelaufen ist. Er hat sie dann mit zu sich genommen, ist morgens zu uns gekommen, und Douwe (er hat die erste Woche bei uns gelebt um zu gucken, dass alles gut geht) hat sie dann abgeholt. Sie ist auch immer noch bei uns.
Nun sieht es für uns so aus, dass wir die Affen nach der Morgenfütterung für, wenn möglich, 3 Stunden verfolgen und beobachten. IMG_5158Dann machen wir eine kleine Pause und gehen wieder für 3 Stunden raus. Allerdings sind wir uns gerade nicht so sicher, ob es reicht 6 Stunden am Tag zu beobachten. Aber mehr schaffen wir einfach nicht. Wir müssen ja auch Füttern und so. Außerdem ist es hier teilweise so heiß, dass es echt anstrengend ist. Die Affen gehen nämlich leider noch nicht so viel in den Wald, sondern fressen Gras auf der Lichtung am Käfig, oder killen unsere Orito-Stauden auf der Plantage. Also, wenig bis gar kein Schatten. Und nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage auch viele, viele Moskitos. Tja, die Romantik der Freilandarbeit im Regenwald. Meine Ausrüstung besteht aus dem GPS-Gerät zur Ortsbestimmung und hinterher zur Bestimmung der home-range, einem Fernglas zur Individuenbestimmung auf Entfernung, Block, Bleistift (weil Wasserresistenter als Kuli), dafür dann aber auch nen Anspitzer. Und natürlich Sonnenmilch und Repellente, Schlagstock, Kamera und Wasser als ständige Begleiter.
Vorgestern ist aber eine Gruppe von den Wollaffen mal wirklich in den Wald. Das war toll. Sau anstrengend aber toll. Mona und ich sind durchs Unterholz, IMG_5240über Lianen drüber, unter Lianen durch. Und das alles im Schatten. Es ist dann zwar sehr schwer, wirklich die einzelnen Individuen zu erkennen wenn sie sich in Höhen von 20 m aufhalten, aber es ist so sehr viel interessanter. Und sie bewegen sich täglich immer weiter in den Wald hinein. Also, eine vorsichtige Prognose nach nicht ganz zwei Wochen: es sieht ganz gut aus. Vor allem weil sie nachts in den Bäumen schlafen. Tagsüber sind sie nämlich noch viel zu viel auf dem Boden unterwegs. Sie fressen auch viel in den Bäumen. Direkt neben dem Käfig und auch auf der Plantage stehen einige Guavas- (keine Ahnung ob die so geschrieben werden) Bäume. Das sind etwa 1m lange Schoten, die im Inneren dattelgroße Kerne enthalten, die von einer Zuckerwatte nicht unähnlich Substanz umhüllt sind. Sehr süß und klebrig, aber ganz lecker.
Aber wir kommen an die nicht ran, die hängen zu hoch. Ich hatte die noch im Amazoonico probieren können.IMG_5149
Wir essen viele biologisch angebaute, fair gehandelte Oritos (die kleinen süßen Bananen) von der Plantage. Außerdem Mangos, Orangen, und manchmal Mandarinen. Die riechen nach Weihnachten. Das sind dann aber auch wirklich die einzigen Momente, in denen so etwas wie Weihnachtstimmung auftritt. Obwohl, als Douwe da war, haben wir Lumumba getrunken. Wobei mich das aber eher an Skiurlaub erinnert hat. Ansonsten trinken wir jetzt Lemongrastee, denn es gibt zwei Büsche hinter dem Haus. Sehr lecker. Naja, ansonsten trinken wir das Leitungswasser. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich das schon erzählte, aber wir können das Leitungswasser trinken, ohne Dünnschiss zu bekommen. Das ist so gut. Denn wenn wir auch noch das Wasser schleppen müssten….
Und, das Beste ist, wir dürfen das Klopapier im Klo runterspülen. Das darf man in Ecuador sonst wohl fast nie. Zumindest in Tena und Quito durfte ich das nirgends.

Oh, und die singende Frau ist ein Thynamu. Das ist, laut Michael, ein Hühnervogel, der in Zoos nur schwer gehalten werden kann, weil er, wenn er sich erschreckt senkrecht nach oben schießt. Scheißegal ob dort ein Dach ist. Zudem lässt er alle Federn fallen, wenn man ihn falsch anfasst.

Und eine neue Busfahrgeschichte zum Schluss. Als ich gestern um kurz nach Zwölf Richtung Straße aufgebrochen bin, habe ich den Einuhr-Bus gerade noch vorbeifahren sehen. Es war 12:20 Uhr. Also bin ich mal wieder gelaufen und gelaufen. Naja, gegen halb Zwei kam dann noch einer. Kurz nachdem ich eingestiegen bin, haben sie die CD gewechselt. Ich hatte mich schon ab morgens mental auf diese schreckliche Salsa-Musik eingestellt. Tja, und dann kam CocoJambo von Mr. President und zwar richtig laut. IMG_5192Danach Brother Lui, irgendein 90er Jahre Tehno gefolgt von Haddaway (hieß der so) mit What ist Love. Zwischendurch etwas Metropol-Techno, für alle, mit dieser Bezeichnung etwas anfangen könen. Ein Down Under Cover, Be my Lover von, ich bin mir nicht sicher, Snap?. Dann noch ein Live is Live Cover, You `re my Heart You `re my Soul, It`s my Life von ich weiß nicht wem, und zum Schluss noch eine gnaz komisch Techno Version von Für Elise. Dann waren wir zum Glück in Tena und ich konnte den Bus verlassen. Der Kassierer mit der Spiegelsonnenbrille hat sich dann noch von mir verabschiedet und weg war ich. Wow, was für ein Fahrt. Und genau an diesem Tag hatte ich meinen MP3-Player netterweise bei Mona in dem Haus gelassen.

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